Leserbriefe von Seite 2:
Tickende Zeitbombe
Zu: „Oettinger: Keine Furcht vor Fracking“ (Ausgabe vom 21. Mai)
Wieder einmal liefert
Herr Oettinger ein Musterbeispiel dafür, wie man Lobbyistenpolitik
vorbei an der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung betreiben kann. Zuerst
lässt man Probebohrungen zu, bekommt dann Ergebnisse zur CO2-Verpressung oder zur Fracking-Fördermethode,
und lässt das Ganze dann von Experten in eine machbare Form gießen, die
dann alle Gemüter beruhigen soll. Dabei haben diese Experten schon
genug tickende Zeitbomben verlegt. An allen bisherigen und künftigen
Umweltkatastrophen waren sie beteiligt und haben sich geirrt. Man denke
nur an die Asse, an sich auflösende Lager-Fässer oder an die vielen versenkten Chemikalien. Den tickenden Zeitbomben darf keine einzige neue hinzukommen. CO2-Verpressung und Fracking verbieten und Ende der Debatte!
Jörn Tiedemann, St. Peter-Ording
Fracking, eine Methode die unser
Grundwasser auf lange Zeit vergiften wird, nur um für zirka 13 Jahre die
letzten Erdgasreserven zu fördern, ist völlig indiskutabel. Was meint
Herr Oettinger wohl damit, dass der Schutz von Grund- und Trinkwasser,
wie im Falle des Bodensees, richtig ist. Gibt es hier und in anderen
Teilen Deutschlands oder Europas etwa kein schützenswertes Grund- und
Trinkwasser? Kein Gewinn kann diese Risiken rechtfertigen. Fracking ist
keine Technologie der Zukunft, genau wie Atomenergie. Dies sollte man
rechtzeitig erkennen und stattdessen lieber den Ausbau der erneuerbaren
Energien fördern.
Doris Schirk, Neumünster