Atommüll: Altmaier braucht noch Zeit
Berlin /bg
Im Streit um die Lagerung von Atommüll wird Bundesumweltminister Peter
Altmaier den Ministerpräsidenten der Länder heute bei einem
Spitzentreffen im Kanzleramt offenbar noch keinen Vorschlag für künftige
Zwischenlager-Standorte machen. „Die Gespräche
laufen noch auf allen Ebenen und müssen morgen noch nicht zu Ende sein“,
sagte gestern ein Sprecher des CDU-Ministers.
„Unsere Deadline ist der 5. Juli.“ Dann entscheiden die Länder im
Bundesrat über den parteiübergreifenden Kompromiss für ein
Endlagersuchgesetz – und erwarten bis dahin auch Klarheit darüber, wo
die 26 Castoren zwischengelagert werden, die zwischen 2015 und 2017 aus
dem britischen Sellafield und dem französischen La Hague nach
Deutschland zurück kommen. Jedoch sind bisher nur Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg
bereit, in Brunsbüttel beziehungsweise Philippsburg einen Teil der
Castoren aufzunehmen. Der Kieler Ministerpräsident Torsten Albig (SPD)
macht aber zur Bedingung, dass sich noch ein drittes Land mit einem
Standort beteiligt. Nach Altmaiers Einschätzung eignet sich dafür das
niedersächsische Atomkraftwerk Unterweser am besten – doch Niedersachsen
lehnt das ab. Nicht in Frage kommt laut Altmaier das gestern in die
Diskussion gebrachte Atommülllager im vorpommerschen Lubmin. „Lubmin ist
voll“, sagte Altmaiers Sprecher.