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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 07.08.13, 23:32     Betreff: In SH soll wieder Öl gefördert werden. WZ vom 07.08.2013

Seite 1:

In Schleswig-Holstein soll wieder Öl gefördert werden

Kiel/Hamburg/sh:z

Der Energiekonzern RWE Dea will in Schleswig-Holstein
auf früheren Ölfeldern die Förderung wieder aufnehmen. Erste Bohrungen
sollen aber nicht vor 2015 beginnen, die Anträge dafür müssten noch
gestellt und behördlich bewilligt werden, so ein Unternehmenssprecher.
In den Gebieten Schwedeneck in der Kieler Bucht, Preetz und Ost-Plön
lagert ein geschätztes Fördervolumen von 660 000 Tonnen Öl. Neue
Fördertechniken und der gestiegene Ölpreis machen die Altfelder wieder
attraktiv.


Seite 7:



Mineralölfirmen wittern schwarzes Gold im Norden

An mehreren Standorten in Schleswig-Holstein und Dänemark soll wieder gebohrt werden

Kiel/Hamburg

Der Kampf um das letzte Öl im Norden hat begonnen: Ölförderer suchen
entlang von Nord- und Ostseeküste nach neuen Ölfeldern und wollen auch
Altfelder wieder in Betrieb nehmen. Allein das Hamburger Unternehmen RWE
Dea prüft sowohl im Bereich Plön als auch im Feld Schwedeneck-See
in der Kieler Bucht die Wiederaufnahme von Bohrarbeiten. Daneben hat
der Betreiber der Plattform Mittelplate schon früher angekündigt,
verstärkt auch Explorationen im Nationalpark Wattenmeer voranzutreiben.
Im Süden Dänemarks will sich wiederum die Heidelberger Firma Jutland
Petroleum auf die Suche nach Ölvorkommen machen, Anträge dafür wurden
bei den dänischen Behörden gestellt. Auf deutscher Seite liegen dem
Landesamt für Bergbau gegenwärtig 23 Suchanträge vor. Vier wurden
genehmigt, sieben abgelehnt. Bei 12 Anträgen steht die Entscheidung aus.


Neue Techniken und ein immer weiter ansteigender Ölpreis lassen Schleswig-Holstein
als Ölförderstandort für RWE Dea und andere Firmen wieder attraktiv
erscheinen. Seit dem Rückzug der Hamburger aus Schwedeneck-See im Jahr 2000 hat sich der Ölpreis mehr als vervierfacht. Kostete ein Barrel der Nordsee-Öl-Sorte Brent damals gerade einmal 23,88 US-Dollar, müssen dafür gegenwärtig etwa 108 US-Dollar bezahlt werden.


Im Umwelt- und Energiewendeministerium in Kiel ist man skeptisch. Pauschal ablehnen kann Schleswig-Holsteins
Regierung die Anträge zur Suche nach Öl im Land derzeit nicht.
Umweltminister Robert Habeck (Bündnis 90/Grüne) betont jedoch:
„Energiewende heißt, die klimaschädlichen konventionellen Energieträger
abzulösen – bei Strom, Wärme und Mobilität.“ Die Zukunft von Schleswig-Holstein, so sagt er weiter, liege „in den Erneuerbaren, nicht in Kohle, Öl und Gas“.


Mit Anträgen für Bohrungen rechnet sein Ministerium frühstens 2015.
Sollte dies der Fall sein, würden das Landesamt für Bergbau als
Bergbehörde und das Energiewendeministerium als Fachaufsicht sie nach
Recht und Gesetz prüfen und Belange wie die des Naturschutzes streng
berücksichtigen, betont Habeck. Heute will er einen Landtagsausschuss
vom gegenwärtigen Sachstand unterrichten.


Wirtschaft fordert
ideologiefreie Diskussion

Seitens der Wirtschaft wurde die Haltung des Ministers gestern scharf
kritisiert. Die Industrie- und Handelskammer zu Kiel forderte eine
ideologiefreie Diskussion über eine mögliche Wiederaufnahme der
Ölförderung. „Deutschland wird auch weiterhin auf einen Energiemix
angewiesen sein“, kritisiert Jörn Biel, Hauptgeschäftsführer. „Dazu
gehören neben erneuerbaren Energien auch fossile Energieträger.“ Dass
ausgerechnet die neuen Projekte im Norden etwas dazu beitragen können,
bezweifelt Jörg Feddern , Öl-Experte der
Umweltschutzorganisation Greenpeace, jedoch: „Die Reserven, die dort
vermutet werden, sind so gering, dass die bei der Versorgungssicherheit
gar keine Rolle spielen.“ Feddern kritisiert die mögliche Förderung
zudem mit Blick auf die Nähe zu Schutzgebieten.


Tatsächlich nehmen sich auch die Zahlen, die RWE Dea selbst angibt,
bescheiden aus. In Preetz vermutet das Unternehmen noch 140 000 Tonnen
Öl im Boden, in Plön-Ost sind es 120 000 Tonnen, in Schwedeneck-See
400 000 Tonnen. Zusammengenommen geht es somit um rund 660 000 Tonnen,
angesichts eines Tagesverbrauchs, der in Deutschland 2012 bei rund
297 000 Tonnen lag, würden die Reserven keine drei Tage reichen.
Till H. Lorenz






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