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Fukushima: Jetzt greift Japans Regierung ein. WZ vom 04.09.2013

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 04.09.13, 22:58  Betreff: Fukushima: Jetzt greift Japans Regierung ein. WZ vom 04.09.2013  drucken  weiterempfehlen

Flickschusterei in Fukushima: Jetzt greift Japans Regierung ein

Tokio /dpa

Die japanische Regierung schaltet sich erstmals direkt in die
Sicherung der Atomruine Fukushima ein. Wenige Tage vor der Entscheidung
über die Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Tokio, Madrid oder
Istanbul kündigte ein Regierungssprecher gestern an, dass man 47
Milliarden Yen (360 Millionen Euro) zur Eindämmung der Flut verseuchten
Wassers einplane. Vorgesehen ist ein Schutzwall aus gefrorenem Erdreich
um die beschädigten Reaktoren 1 bis 4. Das beispiellose Bauwerk kostet
allein 32 Milliarden Yen und soll verhindern, dass weiteres Grundwasser
in die undichten Reaktorgebäude eindringt. Der Plan ist schon seit
Längerem bekannt. Der Wall soll Ende März 2015 fertig sein. Derzeit
läuft eine Machbarkeitsstudie.


Die Regierung will zudem nahe der Atomruine ein Verbindungsbüro mit
Beamten einrichten. Darüber hinaus habe das Ministertreffen gestern
nicht viel Neues ergeben, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Die
Probleme in der Atomruine können Regierungschef Shinzo Abe zufolge nicht
länger allein dem Betreiberkonzern Tepco überlassen werden.


Seit der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe am
11.  März 2011 wird zur Kühlung der Reaktoren unentwegt Wasser
eingepumpt. Ein Teil davon soll dekontaminiert und weiter benutzt
werden. Zusätzlich vermischen sich täglich rund 400 Tonnen Grundwasser
mit dem Kühlwasser aus den undichten Reaktorbehältern.


Tepco pumpt täglich Wasser ab und lagert es in Tanks. Kürzlich waren
jedoch 300 Tonnen aus einem der nur aus zusammengeschraubten
Stahlplatten bestehenden Tanks ausgelaufen. Auch neben anderen Tanks
wurden daraufhin teils tödliche Strahlenbelastungen gemessen. Die
Atomaufsicht räumte ein, dass vorherige Messungen unzulänglich gewesen
waren. Die Regierung will nun versuchen, den Zufluss von Grundwasser
durch eine Wand aus gefrorener Erde zu bremsen. Bei der Technik aus dem
Tunnelbau werden Rohre mit Kühlflüssigkeit senkrecht ins Erdreich
gerammt. Abgesehen von den hohen Baukosten ist auch der Unterhalt wegen
des hohen Stromverbrauchs kostspielig. Da Tepco dafür kein Geld habe,
müsse die Regierung jetzt einspringen, hieß es.


Der Chef der Atomaufsicht, Shunichi Tanaka, schloss angesichts der
gewaltigen Wassermengen in den Tanks ein Abpumpen ins Meer nicht aus,
wenn die radioaktive Belastung unter den Grenzwerten liege.


Lecks am Katastrophen-AKW Fukushima:

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