RWE-Konzern warnt vor Stromengpass
Essen /sh:z
Der Energieriese RWE warnt vor Engpässen in der Stromversorgung und vor
möglichen Blackouts in Europa. Vorstandschef Peter Terium sagte der
„Süddeutschen Zeitung“: „Der ganze Kontinent manövriert sich auf längere
Sicht in eine kritische Lage.“ Hintergrund seien unter anderem die
angekündigten Schließungen von Kohle- und Gaskraftwerken, die durch den
Ausbau der erneuerbaren Energien und fallende Preise an der Strombörse
zunehmend unrentabel geworden sind. RWE hatte bereits im August
angekündigt, bis 2016 rund 3100 Megawatt an konventioneller Erzeugung
vom Netz zu nehmen. In Europa stünden zudem 10 000 Megawatt unter
kritischer Beobachtung. Die Konkurrenz teilt die Sorge des RWE-Chefs vor einem Blackout allerdings nicht. „Die konkrete Gefahr eines Blackouts sehe ich nicht“, sagte E.ON-Vorstand
Leonhard Birnbaum. „Bei Notfällen könnte es aber sein, dass die
Netzbetreiber einzelne Regionen oder Großverbraucher kontrolliert
abschalten müssen.“ E.ON ist unter anderem an den Kernkraftwerken
Brokdorf, Brunsbüttel und Krümmel beteiligt und über seine Tochter E.ON
Hanse auch an der Schleswig-Holstein Netz AG.