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Habeck will Erdkabel an der Westküste. WZ vom 31.10.2013

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 31.10.13, 22:18  Betreff: Habeck will Erdkabel an der Westküste. WZ vom 31.10.2013  drucken  weiterempfehlen

Habeck will Erdkabel an der Westküste

Neumünster /ky

Es wird kommen. „Besonders sensible Gebiete der Westküstenleitung werden erdverkabelt“, kündigte Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne) gestern auf dem vom Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR) veranstalteten Naturschutztag Schleswig-Holstein
an. Damit kommt er den Bürgerinitiativen ein Stück entgegen, die das
Erdkabel für die von Brunsbüttel nach Niebüll führende Trasse gefordert
hatten. Alle Abschnitte des Baus der 380 KV-Leitung
müssten jedoch einzeln genehmigt werden, die genauen Gebiete der
Erdkabel, etwa im Bereich der Eider, will Habeck daher erst in den
nächsten Wochen bekannt geben. „Es ist ein Kompromiss, in vielen
Gebieten werden wir auch alte 110 KV-Leitungen zu 380 KV-Leitungen ausbauen.“


Fast 300 Teilnehmer aus Naturschutz, Politik und Wirtschaft
verfolgten den Naturschutztag in der Stadthalle Neumünster. In der
Debatte ging es darum, wie der Naturschutz die Energiewende begleiten
kann. „Die Menschen wollen vor allem, dass die Energiewende nachhaltig
gestaltet wird“, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz,
Professor Dr. Beate Jessel. Ziel des Naturschutztages sei es, die
Einzelinteressen der Naturschützer zu bündeln und einen
gesamtgesellschaftlichen Diskurs anzustreben, so die Leiterin des BNUR,
Anne Benett-Sturies. „Es kommt darauf an, dass die Menschen an der Energiewende beteiligt werden.“


Viele Naturschützer haben Bedenken wegen des Tempos der Energiewende,
fürchten um die Artenvielfalt wenn die Landschaft durch Windkraft- und
Biogasanlagen sowie neue Stromtrassen verändert wird. Habeck verwies
darauf, dass ein Zögern beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der
Netze die Gefahr berge, dass es eine Rückkehr zu Strom aus Atom- oder
Kohlekraftwerken geben könnte. „Deshalb müssen wir beim Ausbau jetzt
Druck machen, jetzt in die Puschen kommen“, sagte Habeck. Was den Ausbau
der Windenergie angeht, würden sich die Ausbauziele auf die Onshore-Windenergie verlagern, so der Minister. Allerdings sehe er keinen Bedarf, neue Flächen als die jetzt beantragten auszuweisen.


Habeck erklärte auch, dass ein neues Erneuerbare Energiengesetz
Biogasanlagen nicht mehr fördern werde und deshalb keine neuen Anlagen
in Schleswig-Holstein entstehen würden. Und dann
erntete er erwartbar den meisten Applaus für den Schluss seiner Rede:
„Energiewende wird durch den Naturschutz besser.“



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