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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 19.02.14, 22:40     Betreff: Ein Seekabel für die Energiewende. WZ vom 19.02.2014

Wenn das so ist
Ein Seekabel für die Energiewende

Ministerpräsident Albig lotet in Oslo Chancen für zügigen Bau des Nordlink-Kabels aus / Stromtrasse durch die Ostsee soll 2018 fertig sein

Kiel/Oslo/kim

Norwegen ist bekannt für seine atemberaubenden Fjorde und attraktiven
Wintersportgebiete. Weniger bekannt ist, dass das 5,2 Millionen
Einwohner große Königreich Europa zuverlässig mit Erdgas und Erdöl
versorgt. Gut möglich, dass die Skandinavier künftig sogar zum
wichtigsten Partner bei der Umsetzung der deutschen Energiewende werden.


Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten
Albig (SPD) hat seinen Besuch in Norwegen Anfang der Woche dazu
genutzt, die Chancen für einen zügigen Bau des Nordlink-Kabels auszuloten. Das Seekabel soll überschüssigen Windstrom aus Schleswig-Holstein
nach Norwegen transportieren. Mit dem Strom wird Wasser in riesige,
natürliche Wasserspeicher in den norwegischen Bergen gepumpt, um dann –
wenn in Deutschland kein Wind weht – große Turbinen anzutreiben. Deren
Stromproduktion soll dann per Kabel nach Deutschland zurückgeleitet
werden. Damit wird sichergestellt, dass auch in windschwachen Zeiten das
Licht in Schleswig-Holsteins Häusern nicht
ausgeht und energieabhängige Industriebetriebe – etwa rund um
Brunsbüttel – ihre Produktion nicht unterbrechen müssen. Die Pläne für
Nordlink sind schon weit fortgeschritten. „Ich freue mich, dass
Norwegens Energieminister Tord Lien und Statnet uns gegenüber bekräftigt
haben, dass die Planungen für das rund 600 Kilometer lange Kabel im
Zeitplan sind und das Projekt bis 2018 realisiert werden kann“, erklärte
Albig nach dem Tête-à-Tête in Oslo. Er sei zuversichtlich, „dass das
Planfeststellungsverfahren im Juni abgeschlossen ist“, so die offizielle
Stellungnahme von Albig.


Ganz so reibungslos läuft die Sache allerdings nicht. Auch die Briten
haben Interesse am Strom aus norwegischen Pumpspeicherwerken. Im
Wettlauf um die Energie aus dem hohen Norden spielt nicht nur Geld – die
Investitionskosten belaufen sich auf bis zu zwei Milliarden Euro – eine
entscheidende Rolle. „Die Norweger würden uns auch liebend gern mehr
von ihrem Gas verkaufen“, räumt der Ministerpräsident ein. Sollte es
nämlich mit Nordlink nichts werden, müssten in Deutschland zusätzliche
Gaskraftwerke gebaut werden, um windarme Zeiten zu überbrücken und die
Energieversorgung nicht mit dreckigem Strom aus Stein- oder
Braunkohlewerken zu garantieren. Von den Verhandlungen mit den Norwegern
hängt deshalb viel ab. „Wird ‚Nordlink‘ gebaut, gibt das der
Energiewende einen Schub“, ist sich Albig sicher, komme das Kabel
deutlich später als geplant, „bremst das die Energiewende aus“.
Verhandlungspartner ist zwar der Bund, doch Albig nutzte den Oslo-Besuch
anlässlich der Feierlichkeiten zum 200 Jahrestag des Kieler Friedens
und der norwegischen Verfassung, um in Sachen Nordlink bei den Norwegern
gute Stimmung zu machen und auszuloten, wie die Chancen für Deutschland
im Wettlauf mit Großbritannien stehen. Bundesenergieminister Sigmar
Gabriel (SPD), mit dem Albig zuletzt wegen der Windkraftförderung
mächtig über Kreuz lag, wird die Einschätzung seines schleswig-holsteinischen „Unterhändlers“ sicher stark interessieren.


Selbst wenn das bilaterale Projekt endgültig in trockenen Tüchern ist,
sind auf deutscher Seite längst noch nicht alle Probleme ausgeräumt. Das
Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungskabel
(HGÜ), das über eine Kapazität von 1400 MW verfügt, muss nämlich auf
einer Länge von 30 Kilometern durch den Nationalpark Wattenmeer verlegt
werden.



Windräder: Vertrauensschutz für Antragsteller
Druck in Sachen Energiewende machen jetzt die vier Landesregierungen von Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg.
Sie fordern im Sinne des Vertrauensschutzes allen Anlagen die bisherige
Förderung zukommen zu lassen, für die bis zum 22. Januar die
Antragsunterlagen bei den Genehmigungsbehörden eingegangen sind und die
bis Ende des Jahres in Betrieb gehen. Zudem appellieren sie an
Energiewendeminister Sigmar Gabriel, den „Deckel“, bis zu dem gefördert
wird, von den geplanten 2500 Megawatt Gesamtleistung neuer Anlagen auf
3500 anzuheben.






[editiert: 19.02.14, 22:42 von Claudia]
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