Habeck: Stromnetzausbau statt Batterien
Kiel /lno
Für das Gelingen der Energiewende ist nach den Worten von Schleswig-Holsteins
Energieminister Robert Habeck (Grüne) der zügige Netzausbau
entscheidend. Der Bau von Energiespeichern sei keine Alternative, weil
diese viel teurer kämen und technisch sehr anspruchsvoll seien, sagte
Habeck gestern in Kiel. Mittelfristig müssten Speicher aber ihren
Beitrag für Versorgungssicherheit und Netzstabilität leisten. Dies habe
ein Gutachten im Auftrag des Ministeriums eindeutig ergeben. Erst am
Dienstag war in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) der größte kommerzielle Batteriepark Europas in Betrieb genommen worden. Mit Hilfe von 25 000 Lithium-Ionen-Akkus gleicht der kommunale Energieversorger Wemag Schwankungen im Stromnetz aus.
Habeck betonte gestern, „Speicher sind keine Antwort auf Netzengpässe
und regionale Stromüberschüsse – so ärgerlich es ist, wenn Strom aus
Wind und Sonne teilweise nicht eingespeist werden kann“. Die
verschiedenen Speichertechnologien seien „noch weit von der
Wirtschaftlichkeit entfernt“. Wenn das im Norden geplante Leitungsnetz
steht, „wird es faktisch keinen überschüssigen Strom aus erneuerbaren
Energien mehr geben. Deshalb treiben wir den Netzausbau weiter energisch
voran.“ „Wir bauen Schleswig-Holstein zur Drehscheibe der Energiewende aus“, sagte Habeck.