Forum der BiGKU
Bürgerinitiative Gesundheit u. Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
"Es wird keine Forschung zu CO2 geben." WZ vom 07.11.2009

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 10.11.09, 23:58  Betreff: "Es wird keine Forschung zu CO2 geben." WZ vom 07.11.2009  drucken  weiterempfehlen

„Es wird keine Forschung zu CCS geben“

Kristof Gatermann spricht mit dem neuen
Wissenschaftsminister Jost de Jager über Studiengebühren,
Hochschulfinanzierung und CO2-Speicherung

Herr de Jager, Schleswig-Holstein zum Wissenschaftsland zu machen ist ein teures Ziel.
Wissenschaftsland zu sein, ist unser Anspruch. Dazu braucht man
natürlich auch Geld. In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, die
Ausgaben für Wissenschaft zu steigern. Die Hochschulen haben – auch
durch Beteiligung an EU-Fördermitteln – so viel Geld zur Verfügung wie noch nie. Sie widersprechen also den Hochschulen, die über Unterfinanzierung klagen? Unbestritten
ist, dass wir mehr Geld ausgeben müssten, um in allen Disziplinen im
bundesweiten Vergleich tatsächlich mithalten zu können. Wir stellen im
Rahmen des Landeshaushaltes aber alles ein, um unsere Hochschulen so
auszustatten, dass sie wettbewerbsfähig sind. Unsere Politik geht in
die Richtung, Stärken zu stärken und die nachgewiesene
wissenschaftliche Exzellenz noch weiter auszubauen. Das ist Standort-Marketing für ganz Schleswig-Holstein. Können wir uns ein gebührenfreies Studium leisten?
Mit der neuen Regierung wird es keine Studiengebühren geben. Dafür gibt
es im Land weder eine Akzeptanz noch eine Mehrheit im Landtag. Woher soll dann Geld kommen? Reichen die im Haushalt 2010 vorgesehenen 415 Millionen Euro? Es bleibt bei der finanziellen Ausstattung der Hochschulen, die wir mit den Hochschulen verabredet haben. Die ist ausreichend. Auch wenn es aufgrund des demographischen Wandels mehr Studenten geben wird? In den nächsten zehn Jahren wird es einen riesigen Studenten-Andrang
geben. Bund und Länder haben daher im Hochschulpakt II zusätzliches
Geld vorgesehen. Von 2011 bis 2015 werden für Schleswig-Holstein
98 Millionen Euro bereitgestellt, um 9700 zusätzliche Studienanfänger
aufzunehmen. Wir sind also für die Zukunft gewappnet. Oft wird die Zersplitterung der Hochschullandschaft kritisiert und eine Landesuniversität gefordert. Wie sehen Sie das?
Es ist wichtig, die strukturelle Entwicklung der drei Standorte Kiel,
Lübeck und Flensburg so aufeinander einzustellen, dass Doppelangebote
vermieden werden. Sie müssen jeweils ein eigenes Profil entwickeln. Das
wird nur dann gehen, wenn wir aufhören, jeden Standort als
Einzelstandort zu begreifen, der sich unabhängig von den anderen
entwickelt. Die Finanzierung der drei Universitäten muss gebündelt und
aufeinander abgestimmt werden. In den vergangen
Jahren hat sich die Schullandschaft stark verändert, ohne dass die
Lehrerausbildung angepasst wurde. Wann wird das passieren?

Definitiv in dieser Wahlperiode. In enger Abstimmung mit dem
Bildungsministerium werden wir in den nächsten Monaten erste
Überlegungen über eine neue Struktur der Lehrerausbildung anstellen. Die Wahlperiode ist lang. Können Sie einen konkreten Zeitpunkt nennen?
Die Umstellung der Studienstrukturen ist eine erhebliche Veränderung,
die vorbereitet sein muss. Ich warne vor Schnellschüssen, Sorgfalt geht
vor Schnelligkeit. Auch in den Studiengängen Bachelor und Master kündigen Sie Nachbesserung an. Wir
wollen mit den Hochschulen analysieren, wer welche Probleme abstellen
kann. Viele Punkte, die von Studenten beklagt werden, liegen nicht in
der Verantwortung der Politik, sondern in der Art und Weise, wie die
Hochschulen die neuen Studiengänge umgesetzt haben. Über pragmatische
Änderungen wird zu sprechen sein, um beispielsweise die hohe
Prüfungsdichte abzustellen. Sie sind ein Anhänger der Windkraft. Wie stark wird das ihre Arbeit bestimmen?
Der Masterstudiengang zum Thema Windenergie ist ein Schritt nach vorne
und der richtige Weg, den Ausbau der Windenergie mit einer
Qualifizierungsoffensive für den akademischen und gewerblichen
Nachwuchs zu verbinden. Weniger positiv wird die CCS-Technologie bewertet. Kann Schleswig-Holstein ein CO2-Endlager im Norden verhindern? Wir sind da klar positioniert: Mit unserer Zustimmung wird es kein Gesetz zur CO2-Speicherung geben. Wie sieht es mit der Forschung in diesem Bereich aus? Es wird mit der Landesregierung in Schleswig-Holstein
keine Forschung zur Vorbereitung einer CO2-Speicherung geben. Der Bund
ist im Begriff, sich mit seinen von ihm geförderten Projekten
zurückziehen. Das ist das folgerichtige Signal. Vor kurzem hat der Chef des UKSH davon gesprochen, die Klinik auf Harvard-Niveau zu bringen. Ist das utopisch?
Wir teilen das Ziel, dass das UKSH ein Zentrum für Spitzenmedizin in
Deutschland werden muss und sind bereit, in Zukunft hier zu
investieren. Wir bekräftigen den Beschluss der Vorgängerregierung die
bauliche Sanierung mit 700 Millionen Euro in den nächsten Jahren zu
unterstützen.





nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber