21.11.2008
Kritik an Beteiligung am Kohlekraftwerkt in Brunsbüttel
Grüne kritisieren weiterhin die Beteiligung der Stadtwerke Mürzzuschlag, Kindberg und Bruck an einem Kohlekraftwerk in Brunsbüttel als "indiskutabel und nicht wirtschaftlich".
Energiesprecher der Grünen bezeichnet Brunsbüttel als "Dreckschleuder"
"Das stößt einem schon auf", meinte ein Besucher einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Erneuerbare Energie in Mürzzuschlag. Gemeint war die Beteiligung der Stadtwerke am Kohlekraftwerk im norddeutschen Brunsbüttel. 600.000 Euro an Beteiligung fließen aus Mürzzuschlag in das Werk, aus Kindberg kommen 525.000 Euro, Bruck investiert 2,1 Millionen.
"Dreckschleuder". "Brunsbüttel ist eine Dreckschleuder", kritisierte die Energiesprecherin der Grünen, Ingrid Lechner-Sonnek, das finanzielle Engagement der regionalen Energieversorger. "Statt endlich in die dringend notwendige Energiewende zu starten, wird munter in unrentable fossile Kraftwerke investiert", heißt es zusätzlich in einer Aussendung der Grünen.
Ausbauschritt zu Windpark. Alfred Wruss, technischer Direktor der Stadtwerke Mürzzuschlag, sah das anders. Es sei die gesamte Energy Services Gruppe, die sich hier einkaufe, und nicht nur die regionalen Energieversorger der drei Städte Mürzzuschlag, Kindberg und Bruck. Es wäre ihm auch lieber, so Wruss, der ganze Strom käme aus erneuerbaren Energien, aber das sei bei dem großen Strombedarf der Kunden nicht möglich. Brunsbüttel entspreche drei Donauwasserkraftwerken in der Leistung und ersetze alte Kohlekraftwerke. "Brunsbüttel ist außerdem der erste Ausbauschritt zu einem Windpark. Und wir sind bestrebt, uns auch da eine Scheibe abzuschneiden", meinte Wruss.
Indiskutabel. Lechner-Sonnek, die am Podium saß, und anwesende Mürzzuschlager Grün-Politiker blieben trotzdem dabei: Brunsbüttel sei indiskutabel und nicht einmal wirtschaftlich, das weise eine deutsche Studie aus. "Und es stößt soviel Kohlendioxid aus wie der gesamte Verkehr der Schweiz innerhalb eines Jahres."