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Fehlender Netzausbau. WZ vom 18.01.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 18.01.12, 17:58  Betreff: Fehlender Netzausbau. WZ vom 18.01.2012  drucken  weiterempfehlen



Netzbetreiber warnt vor Blackout im Norden

Im Großraum Hamburg droht bei Kälteeinbruch Stromausfall / Fehlender Ausbau von Leitungen

Hamburg/Kiel

Erstmals hat ein Netzbetreiber vor der konkreten Gefahr
flächendeckender Stromausfälle in deutschen Ballungszentren gewarnt –
besonders im Rhein-Main-Gebiet
und dem Großraum Hamburg. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass es in der
Region Hamburg zu einem Blackout kommen kann“, sagte gestern Volker
Kamm, Firmensprecher von 50 Hertz Transmission, unserer Zeitung. Das
Unternehmen ist für die 380-Kilovolt-Übertragungsnetze in der Hansestadt
und in ganz Ostdeutschland zuständig.


Der Grund für die Gefahr liege darin, dass im Norden nur noch ein
Großkraftwerk Strom liefert – der Atommeiler in Brokdorf. Das neue
Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg wird erst
2014 fertig. „Sollte Brokdorf in einer Kälteperiode ausfallen und
außerdem kaum Windstrom ins Netz eingespeist werden, droht der
Blackout“, sagte Kamm. Betroffen wären neben den 1,8 Millionen
Hamburgern auch fast eine Million Menschen in den umliegenden Kreisen
Schleswig-Holsteins und Niedersachsens – von Pinneberg über Stormarn und Lüneburg bis ins Alte Land.


Entspannter sähe die Situation aus, wenn Hamburg an die mecklenburg-vorpommerschen
Kraftwerke in Rostock oder Lubmin angeschlossen wäre, sagte Kamm: „Dann
hätte man eine permanente Verbindung zu einer Grundlastversorgung aus
dem Osten.“ Doch die scheitert bisher daran, dass zwischen dem
lauenburgischen Dorf Elmenhorst und Schleswig-Holsteins Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern
noch eine 19 Kilometer lange Lücke im norddeutschen Höchstspannungsnetz
klafft. Die will 50 Hertz zwar schon seit neun Jahren schließen – doch
ein Streit mit dem Kieler Wirtschaftsministerium um Ausgleichsmaßnahmen
für zu fällende Bäume verhindert das bisher.


De Jagers Ministerium übt schon für den Notfall

„Wir haben noch immer kein Baurecht“, bemängelte Kamm. Auch die Grünen-Energieexpertin
Ingrid Nestle aus Flensburg kritisierte Minister Jost de Jager (CDU):
„Bei dieser Stromleitung hat die Landesregierung die Energiewende
jahrelang verschlafen.“ Hamburgs zuständige Umweltsenatorin Jutta
Blankau (SPD) teilt die Blackout-Sorge von 50
Hertz und ließ daher gestern ihren Sprecher an ihren Kieler Kollegen de
Jager appellieren: „Wir hoffen, dass die Leitung jetzt schnell kommt.“


De Jager kennt das Problem. Sein Sprecher versprach gestern: „Der
Planfeststellungsbeschluss für die Trasse soll bis Ende März vorliegen.“
Damit sei gewährleistet, dass 50 Hertz die Leitung entlang der Autobahn
A 24 bis kommenden Winter fertigstellen könne. Auch de Jagers Sprecher
räumte ein, dass Schleswig-Holstein von einem
Stromausfall betroffen sein könne: „Unser Haus hat daher mit Netz- und
Kraftwerksbetreibern ein Gespräch über Vorsorgemaßnahmen für den Fall
eines Blackouts geführt – und war auch an einer Notfallübung beteiligt.“


Henning Baethge






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