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Ganz große Koalition versenkt neu aufgewärmten CO2-Vorstoß. WZ vom 27.07.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 27.07.11, 23:18  Betreff: Ganz große Koalition versenkt neu aufgewärmten CO2-Vorstoß. WZ vom 27.07.2011  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen



Ganz große Koalition versenkt neu aufgewärmten CO2-Vorstoß

Kiel

Ein Vorstoß des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts Universität (IfM-Geomar) für eine unterirdische Verpressung von CO2 vor Helgoland stößt in allen Parteien auf einhellige Ablehnung. Dabei hatte Geomar-Direktor
Peter Herzig von der Politik gefordert, die Bürger von einer
Notwendigkeit der Lagerung abgeschiedener Treibhausgase unter dem Meer
zu überzeugen.


„Irgendwo muss das Gas hin, das bei der Nutzung fossiler Brennstoffe
anfällt“, sagte Herzig gegenüber dem NDR. Besonders eigne sich der
nordwestliche Ausläufer der Nordsee – der so genannte Entenschnabel.
„Wenn wir auch um Helgoland mal einen Kreis ziehen und ab der 13.
Seemeile solche Speichermöglichkeiten hätten, dann macht es Sinn, sie zu
erkunden“, vertiefte der Experte seine Forderung.


Jenseits der Zwölf-Meilen-Zone endet das Veto-Recht Schleswig-Holsteins. So sieht es das CCS-Gesetz
vor, das der Bundestag verabschiedet hat und das derzeit auf die
Zustimmung des Bundesrats wartet. Über das, was tief unter der hohen See
passiert, werden demnach die Bundestagsabgeordneten entscheiden. Die
wollen von neuen Gestaltungsmöglichkeiten dort jedoch nichts wissen.
„Die Wissenschaftler sollen endlich mal Ruhe geben. Das untergräbt das
Vertrauen der Bevölkerung.“ So erteilt Ingbert Liebing, in der CDU-Landesgruppe
federführend bei CCS, Geomar eine Abfuhr. Für den Nordfriesen wäre
alles andere „ein Unterlaufen der mit Mühe durchgesetzten
Länderklausel“. Man habe das CCS-Gesetz bewusst
so gefasst, dass allein die Pilotprojekte in Brandenburg und der Altmark
möglich seien. „Für weitere Vorhaben gibt es keinen Raum und auch kein
Geld“, so Liebing. Sein Koalitionspartner Jürgen Koppelin (FDP) äußert
zu Herzigs Appell: „Dazu gibt es keinerlei Veranlassung. Was in der Luft
nicht in Ordnung ist, ist es unterm Meer auch nicht. Bei dem ganzen
Thema geht es doch sowieso nur darum, Probleme von Nordrhein-Westfalen woanders zu lösen.“ Der Vorsitzende der SPD-Landesgruppe
im Bundestag, Ernst Dieter Rossmann, erklärt: „Regenerative Energien
lassen sich allemal schneller entwickeln. Deshalb hat die Energiewende
Priorität. Wir sollten uns nicht mit abseitigen Diskussionen belasten.“
Ingrid Nestle, Sprecherin für Energiewirtschaft der Grünen, betont:
Egal, wie abgeschieden ein Ort auch sei – „das Ökosystem Meer kann
irreparabel geschädigt werden, und auch das Ausbreitungsverhalten des CO2 in Richtung Land ist nicht geklärt.“ Nach Einschätzung der umweltpolitischen Sprecherin der Linken, Eva Bulling-Schröter, dürfte eine CO2-Verpressung
unterm Meer noch teurer sein als an Land, Strom durch CCS daher
unwirtschaftlicher als aus regenerativen Energien. Herzig selbst war, da
in Urlaub, für Nachfragen nicht erreichbar. Geomar-Pressechef Andreas Villwock zeigte sich vom NDR-Beitrag
noch überraschter als die Politiker: Ihm zufolge stammen die gestern
gesendeten Äußerungen aus der Retorte – aus einem Interview, das der NDR
mit Herzig im Mai bei der Verleihung des Geomar-Meerespreises an den Autor Frank Schätzing geführt hat.
Frank Jung






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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 28.07.11, 23:36  Betreff: Re: Ganz große Koalition versenkt neu aufgewärmten CO2-Vorstoß. WZ vom 27.07.2011  drucken  weiterempfehlen

WZ vom 28.07.2011:

CO2-Forderung nicht ganz so alt wie gedacht

Kiel /sh:z

Der Vorstoß von Geomar-Direktor Peter Herzig gegenüber dem NDR, eine unterirdische Verpressung von CO2 vor Helgoland zu prüfen, war nach Angaben des Senders doch nicht ganz so alt wie von der Geomar-Pressestelle angegeben (siehe Bericht in unserer gestrigen Ausgabe). Die Aktuell-Redaktion des Kieler NDR-Hörfunks
legt Wert auf die Feststellung, dass Herzigs Äußerungen in einem
Interview am 8. Juli gefallen sind. Demgegenüber hatte Geomar-Pressechef
Andreas Villwock vorgestern gegenüber unserer Zeitung erklärt, Herzigs
politisch stark umstrittene Forderung stamme von einem inhaltlich
offenbar sehr ähnlichen Interview Ende Mai anlässlich der Verleihung des
Ifm-Geomar-Meerespreises
an den Schriftsteller Frank Schätzing. „Das war am Dienstag mein
Kenntnisstand“, schob Villwock gestern nach. Von einem weiteren
Interview am 8. Juli habe er nichts gewusst, weil er damals in Urlaub
gewesen



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