Jetzt erst recht: Nach dem Scheitern des Klimagipfels in Kopenhagen will Hamburg umso emsiger CO2
einsparen. Beim Umbau zur „postfossilen, klimafreundlichen Stadt“
reiche es nicht, auf europäische Markt- und Preismechanismen zu
vertrauen, heißt es im neuen Klimakonzept, das der Senat gestern
verabschiedet hat. Jetzt seien Städte und Bürger im Kampf gegen die
Klimakatastrophe als Vorreiter befragt.

„Es gibt keine Alternative zum Klimaschutz, wenn wir unseren Kindern
und Enkeln eine intakte Erde hinterlassen wollen“, warnte
Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL, Foto) vor Resignation nach der Gipfelpleite. Das schwarz-grün
regierte Hamburg, das 2011 den Titel der europäischen Umwelthauptstadt
tragen darf, hat für das kommende Jahr ein Bündel aus mehr als 300
Maßnahmen geschnürt. Ein Schwerpunkt: „Bis 2050 wollen wir den von
Gebäuden verursachten CO2 -Ausstoß um mindestens 80 Prozent reduzieren“, so Hajduk. Zu diesem Zweck will Hamburg dem Passivhaus-Prinzip zum Durchbruch verhelfen, sprich Häusern, die ohne konventionelle Heizung auskommen.

Ein anderer Schwerpunkt ist die Förderung Erneuerbarer Energien. Der
Senat kündigt an, Bedingungen für Investoren so verbessern, dass die
Gesamtleistung von Windkraftanlagen in der Stadt mittelfristig von
derzeit 45 auf 100 Megawatt anwächst. Und: Im Behörden-Fuhrpark soll kein neu angeschafftes Fahrzeug künftig mehr als 115 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Für das Klimaprogramm will Hamburg 2010 rund 25 Millionen Euro ausgeben.