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Hammelburg: "Stadtwerke bauen nicht an Kohlekraft mit", Mainpost - 09.07.2008

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Arne

Beiträge: 539

BI Teilnehmernummer: 98

New PostErstellt: 09.07.08, 09:22  Betreff: Hammelburg: "Stadtwerke bauen nicht an Kohlekraft mit", Mainpost - 09.07.2008  drucken  weiterempfehlen

HAMMELBURG, 09.07.2008

Stadtwerke bauen nicht an Kohlekraft mit

Aufsichtsrat in Hammelburg möchte den Ausbau regionaler Energien vorantreiben

Entgegen dem Vorschlag von Norbert Kühnl beteiligt sich die Stadtwerke GmbH nicht an einem geplanten Kohlekraftwerk in Brunsbüttel. Dem Geschäftsführer verweigerte der Aufsichtsrat in nichtöffentlicher Sitzung quer durch die Parteien überraschend einmütig die Gefolgschaft.

Bei einem Pressegespräch fassten Bürgermeister Ernst Stross als Aufsichtsratsvorsitzender und Geschäftsführer Kühnl die „emotional geführte Debatte“ zusammen. Die Absage bringe einen größeren Schritt in Richtung regenerativer Energien. Ziel der Stadtwerke ist es, über einen Mix an Energien und Anbietern die Grundlast des Stromverbrauchs sicher zu stellen. „Um sich von den Monopolisten ein Stück weit unabhängig zu machen, bietet sich die Eigenerzeugung oder die Beteiligung daran an“, betont Kühnl.

Die Kohlekraft wird es also nicht sein, nachdem ein Wirtschaftsexperte für Kraftwerksanlagen die Räte nicht überzeugen konnte.

Die Räte störte, dass sich der Kohlepreis seit der Aufstellung der Berechnung vor kurzem bereits verdoppelt hat. Fraglich sei, wie sich die Kosten bei der weiteren Verknappung fossiler Energien entwickeln. Kritik übten sie am Ausstoß des umweltschädlichen Kohlendioxid. Man wisse nicht, zu welchen Preisen es künftig beim Emissionshandel veranschlagt werde. Unklar sei damit, ob sich die Anlage rentabel bettreiben lasse. Als bedenklich wurde die Kühlung des Kraftwerkes mit Elbe-Wasser eingeschätzt, weil die Wärme-Abnahme am geplanten Standort fehle.

„Vor allem geht es aber auch darum, die Wertschöpfung in der Region zu haben“, begründet Bürgermeister Stross die Ablehnung der Mandatsträger. Kühnl zeigt Verständnis für die Argumentation der Stadträte, hätte sich aber eine größere Unabhängigkeit von der Strombörse in Leipzig gewünscht.

Der Braunkohlestrom wäre nur ein Standbein gewesen und auch die regenerativen Energien seien mit einem großen Aufwand behaftet, betont er. Der Stadtwerke-Geschäftsführer geht davon aus, dass die Stadtwerke ihren bisherigen Anteil von 12 500 Euro ohne Verluste weiter verkaufen können, zumal es Interesse von Investoren aus der Schweiz und Österreich gebe.

„Man darf nicht erwarten, dass der Strom billiger wird“, stellt Bürgermeister Stross nach der Entscheidung klar. Die angestrebte Vermehrung regenerativer Energien erfordere einen hohen technischen Aufwand. Wie Stross lobte auch Kühnl die konstruktive Aussprache und zeigte sich sicher, dass die Stadträte künftige Alternativen ähnlich kritisch durchleuchten werden. „Man muss sich immer zwischen Risiken entscheiden“, fasst er die Entwicklung auf dem Energiesektor zusammen.

Nun will Kühnl in seiner Suche nach Beteiligungen fortfahren. Möglicherweise schlägt er dem Aufsichtsrat demnächst eine Beteiligung an einem Gas- und Dampfkraftwerk der Südweststrom in Zeil/Main vor. Dieses liege in der Region und habe einen Wirkungsgrad von 70 Prozent (46 bei der Kohle).

Rund 60 Stadtwerke sind an der Südweststrom Kraftwerks GmbH & Co. beteiligt und prüfen die Errichtung eines 3,2 Milliarden teuren Steinkohlekraftwerks mit 1600 Megawatt bei Brunsbüttel. Als Anteil hatten die Stadtwerke 12 500 Euro gezeichnet. Geschäftsführer Norbert Kühnl wollte mit 100 000 Euro 0,18 Prozent der Baukosten übernehmen. Dies hätte der Stadt eine Option für den Bezug von Strom in der Höhe von zehn Prozent ihrer Grundlast gebracht. Die Stadtwerke haben eine Bilanzsumme von 18 Millionen Euro.





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