– In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Energiebeirat des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste mit der aktuellen energiepolitischen Situation in Schleswig-Holstein beschäftigt.

Bemängelt wird die Diskussion, die seit längerer Zeit auf
politischer Ebene geführt wird. Geschäftsführer Rainer Bruns: „Schleswig-Holstein
ist seit vielen Jahren Energieexporteur. Daher müssen wir dafür sorgen,
dass die Rahmenbedingungen so gestellt werden, dass dies auch zukünftig
der Fall ist. Ideologie hat in der Energiepolitik nichts zu suchen.“

Seit längerer Zeit beobachten die Experten des Verbandes mit großer
Sorge, dass die Netzkapazitäten zu gering ausgelegt sind und sie nicht
von allen Produzenten gleichzeitig genutzt werden können.
Geschäftsführer Rainer Bruns: „Die Diskussion ‚Kernkraft oder
Windkraft‘ ist falsch. Es wird ein Schuh daraus, wenn gesagt wird,
Kernkraft und Windkraft sind Energieproduzenten für Schleswig-Holstein.“

Diskutiert wurde auch, ob Biomasse-Kraftwerke
den Eigenbedarf der Zukunft abdecken könnten. Bruns: „Selbst wenn wir
auf allen landwirtschaftlichen Flächen in der EU Biomasse anbauen
würden, hätten wir nur etwa zehn Prozent unseres Energiebedarfs
gedeckt, aber nichts mehr zu essen. Das ist volkswirtschaftlicher
Unsinn!“ Für den Energiebeirat des Unternehmensverbandes ist die
Diskussion, ob Nahrungsmittel als Energieträger im großen Umfang
einzusetzen sind, moralisch nicht durchzuhalten.

Vor dem Hintergrund, dass mehrere Offshore–Windparks in den nächsten
Jahren realisiert werden, vertritt der Energiebeirat die Auffassung,
dass eine Netzoptimierung eindeutig vor einer Netzverstärkung oder
einem Netzausbau vorgenommen werden müsse.