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Tübingen: "Seitenhieb von Oettinger auf das Brunsbüttel-Engagement", Schwäbisches Tagblatt - 16.02.

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Arne

Beiträge: 539

BI Teilnehmernummer: 98

New PostErstellt: 16.02.11, 13:24  Betreff: Tübingen: "Seitenhieb von Oettinger auf das Brunsbüttel-Engagement", Schwäbisches Tagblatt - 16.02.  drucken  weiterempfehlen

Tübingen, Schwäbisches Tagblatt - 16.02.2011

Energie als Mega-Thema

Ex-Landesvater Oettinger zu Besuch bei den Wodtke-Ofenbauern

Für seine engagierte Energie-Rede wurde Günther Oettinger gestern sogar vom grünen OB Boris Palmer gelobt. Der EU-Energiekommissar flirtete zurück – und informierte sich bei den Tüftlern von der Hirschauer Firma Wodtke über ihre hocheffizienten Holzöfen.

Volker Rekittke

Hirschau. Am Vorabend war es ein bisschen später geworden: Beim Plausch mit der CDU-Landtagskandidatin und früheren Boulanger-Wirtin Lisa Federle am Montag in ebenjener Tübinger Altstadtkneipe kann auch ein EU-Kommissar mal die Zeit vergessen.

Und so fiel Günther Oettinger das Aufstehen im Hotel Krone gestern Morgen wohl etwas schwerer – die Gästeschar von Landrat bis Kreishandwerksmeister wartete bei Wodtke eine halbe Stunde auf den hohen Gast aus Brüssel. Der war seiner Parteifreundin Federle im Wahlkampf zu Hilfe geeilt, wurde von ihr lächelnd mit „lieber Günther“ begrüßt – und hielt dann eine bemerkenswerte Rede über die Zukunft der europäischen Energieversorgung und die Dringlichkeit des Energiesparens.

Oettinger, der ohne Chauffeur und Personenschutz alleine mit dem Mercedes bei Wodtke vorgefahren war, warnte in seiner Rede: „Wir leben über unsere Verhältnisse. Wenn die Chinesen sich genauso benehmen wie Sie und ich, wäre es morgen zu Ende. Wir können nur hoffen, dass sie es nicht tun.“

Energie ist für den Energie-Kommissar aller 495 Millionen EU-Bürger/innen – na klar – „ein Mega-Thema“. Und zwar eins, das ihm Sorgen macht: Die EU sei heute zu 55 Prozent von Energie-Importen abhängig – oft genug aus Weltgegenden, in denen es kriselt oder kracht, in denen Demokratie oder Vertragstreue nicht besonders ausgeprägt sind. Trotz des Ausbaus der regenerativen Energien steige der Import-Anteil bis 2030 auf 75 Prozent: „Wenn das bei Lebensmitteln so wäre, würden wir Brot einfrieren, Wurstdosen und Trollingerfässer im Keller lagern“, sagte der Schwabe Oettinger. Daraus ergibt sich für den Kommissar die Konsequenz: „Der Verbraucher ist gefragt.“ Energie sparen und effizienter einsetzen ist die Losung für Bürger und Kommunen, für Unternehmen, Schulen, Verwaltungen.

Der Tübinger OB Boris Palmer, der mit dem Rad durch den Regen nach Hirschau geradelt war, lobte die Oettinger-Rede, konnte sich aber auch dies nicht verkneifen: „Er hat viele Dinge gesagt, für die die Grünen vor 15 Jahren noch als Spinner belächelt wurden.“ Und was sagt der ehemalige CDU-Ministerpräsident, der nach der Landtagswahl vor fünf Jahren schon mal kurz und heftig mit den Grünen angebändelt hatte, zum Lob des Tübinger Oberbürgermeisters? „Den Boris kenn’ ich noch vom Landtag, den mag ich.“ Auch wenn der „manchmal ein bisschen selbstverliebt“ sei – „aber das legt sich mit der Zeit“. Immerhin attestierte er der politischen Konkurrenz bei den Themen Energie und Umwelt: „Die Grünen waren hier Avantgarde.“

Die Europäische Union, so Oettinger, will den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 auf 20 Prozent anheben. Ist da die von vielen Stadtwerken (auch den Tübinger) beklagte Atom-Renaissance der CDU/FDP-Bundesregierung nicht eher hinderlich? Nein, sagte Oettinger, es gebe schließlich einen Vorrang für die Erneuerbaren. Auch ein kleiner Seitenhieb auf das Brunsbüttel-Engagement der Tübinger Stadtwerke durfte nicht fehlen: „Die Investitionen in neue Kohlekraftwerke bremsen mehr als die Verlängerung der Atomkraft.“

Beim Energiesparen helfen will auch Firmenchefin Christiane Wodtke. Ihr Motto: „Gutes Ofen-Design unterstützt den Umweltschutz.“ Vor allem dann, wenn Holzscheit- oder Pellet-Öfen einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent erzielen – wie jener, den Wodtke-Ingenieur Alfred Buckenmaier dem Gast aus Brüssel vorführte. Wie hoch der Wirkungsgrad in fünf Jahren sei, wollte Oettinger noch wissen. Buckenmaier: „100 Prozent werden wir nicht versprechen, wir sind ja keine Politiker.“

Quelle: http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Ex-Landesvater-Oettinger-zu-Besuch-bei-den-Wodtke-Ofenbauern-_arid,125466.html





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