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Neuer Plan: So soll die Elbe kühl bleiben (WLP). WZ vom 17.12.2008

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 17.12.08, 18:23  Betreff: Neuer Plan: So soll die Elbe kühl bleiben (WLP). WZ vom 17.12.2008  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen



Neuer Plan: So soll die Elbe kühl bleiben


Schleswig-Holsteins
Umweltminister von Boetticher hat gestern den neuen Wärmelastplan für
die Tideelbe vorgestellt. Damit sollen zu hohe Wärmebelastungen durch
Kühlwassereinleitungen vermieden werden.



Kiel/Hamburg/lno

– Die Wassertemperatur der Elbe ist ein heikles Thema.
Umweltschützer wollen die Einleitung von Kühlwasser aus Kraftwerken und
Industrie möglichst gering halten, Unternehmer scheuen aber Kosten
durch aufwendigere Alternativ-Kühltechnik. Um
eine Grundlage für künftige Projekte wie Kohlekraftwerke zwischen
Hamburg und Cuxhaven zu haben, gibt es jetzt einen neuen Wärmelastplan,
den die Länder Niedersachsen, Hamburg und Schleswig- Holstein gemeinsam
erarbeitet haben.


Schleswig-Holsteins Umweltminister Christian
von Boetticher (CDU) hat gestern in Kiel den neuen Wärmelastplan für
die Tideelbe vorgestellt. Mit dem Plan sollen zu hohe Wärmebelastungen
durch Kühlwassereinleitungen zwischen Geesthacht und Cuxhaven vermieden
werden. „Sollten die Kernkraftwerke abgeschaltet werden, braucht
Schleswig-Holstein neben Windkraft weitere neue
Energiequellen“, sagte der Minister. „Wir wollen aber sicherstellen,
dass den Fischen in der Elbe durch die geplanten Kohlekraftwerke nicht
die Luft ausgeht.“ Die Erwärmung des Flusses durch Kühlwasser der
Kraftwerke könnte im Hamburger Hafen zu gefährlichem Sauerstoffmangel
führen.


Die drei Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein
seien sich einig gewesen, dass der alte Wärmelastplan von 1973 dringend
ersetzt werden müsse, sagte von Boetticher. Schädliche Auswirkungen auf
die Tideelbe würden dadurch vermieden, die Genehmigungsverfahren für
Kraftwerke beschleunigt und einheitliche Kriterien für die Zulassungen
abgestimmt.


„Die höchstzulässige Gewässertemperatur beträgt maximal 28 Grad
Celsius, die Erwärmung unterhalb einer Kühlwassereinleitung maximal
drei Grad“, erläuterte der Minister. Zusätzlich müsse eine
Mindestkonzentration von sechs Milligramm Sauerstoff pro Liter im
Gewässer eingehalten werden. Bei Unterschreitung dieses Wertes müsste
die Wärmeeinleitung der Kraftwerke künftig reduziert und bei
Unterschreitung von drei Milligramm Sauerstoff pro Liter ganz
eingestellt werden.


Der bisherige Plan stammt aus dem Jahr 1973. Damals war das
Atomkraftwerk Stade gerade in Betrieb gegangen, in Brunsbüttel wurde
noch gebaut und die beiden Atomkraftwerke in Krümmel und Brokdorf waren
noch Zukunftsmusik. Inzwischen ist auch die Elbe nicht mehr der Fluss,
der er 1973 war. Die Fahrrinne ist tiefer ausgebaggert und mancherorts
sind die Deiche dichter an den Fluss gerückt. Allerdings hat sich auch
die Schadstofffracht drastisch reduziert und viele Fischarten sind in
die Elbe zurückgekehrt.


Für die Simulation künftiger Wärmeeinleitungen, deren Ausbreitung
und die Beeinflussung benachbarter Kühlwassernutzungen wurde ein
sogenanntes Wärmeausbreitungsmodell erstellt. Es soll für die
Beurteilung der Auswirkungen von künftigen Wärmeeinleitungen unter
wechselnden Tidebedingungen die notwendigen Erkenntnisse liefern. Das
Modell zeige, dass die bisher auf schleswig-holsteinischer
Seite geplanten vier Kohlekraftwerke im Raum Brunsbüttel von der
Wärmebelastung und der Sauerstoffgehalte in der Elbe her errichtet und
betrieben werden könnten, schilderte von Boetticher.


Die Sauerstoffdefizite im Hamburger Hafen erforderten auch von
einigen Hamburger Unternehmen zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung
der Sauerstoffgehalte in der Elbe. Die Maßnahmen würden sich aber
positiv auf die Fischpopulation der gesamten Elbe auswirken. Der neue
gemeinsame Wärmelastplan tritt im Januar 2010 in Kraft. Das Kabinett
hatte den Plan am 25. November gebilligt.


Teile der Hamburger Wirtschaft sehen durch die neuen Regeln, die auf der EU-Wasserrahmenrichtlinie
fußen, ihr Geschäft gefährdet und haben sogar mit Verlagerung gedroht.
Der Kupferhersteller Norddeutsche Affinerie steht nach eigenen Angaben
vor unlösbaren Problemen: „Wir können diese Werte nicht einhalten“,
sagte Affi-Sprecherin Michaela Hessling
kürzlich. Nach Konzernangaben wären Investitionen von 60 Millionen Euro
für Kühltürme nötig. Das Unternehmen Vattenfall, das in Moorburg ein
großes Kohlekraftwerk baut, klagt bereits gegen die strengen
wasserrechtlichen Auflagen des Hamburger Senats.









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Claudia

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BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 17.12.08, 18:30  Betreff: Re: Neuer Plan: So soll die Elbe kühl bleiben (WLP). WZ vom 17.12.2008  drucken  weiterempfehlen

Zum Vergleich:
Einige Wassertemperaturen vom 17.12.2008

Helgoland: 6°C
Kanarische Inseln: 20°C
Hurghada (Rotes Meer): 25°C
Mauritius: 28°C
Malediven und Colombo: 29°C
Havanna (Kuba): 25°C
Hawaii: 25°C
Tahiti: 29°C



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