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"Eon tauscht Kraftwerke mit Electrabel und EnBW", Handelsblatt - 18.12.2008

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Arne

Beiträge: 539

BI Teilnehmernummer: 98

New PostErstellt: 29.12.08, 17:55  Betreff: "Eon tauscht Kraftwerke mit Electrabel und EnBW", Handelsblatt - 18.12.2008  drucken  weiterempfehlen

18.12.2008

Eon tauscht Kraftwerke mit Electrabel und EnBW

Eon erfüllt Auflagen der Europäischen Kommission und trennt sich von Kraftwerken im Inland. Im Gegenzug erlaubt die EU dem Konzern, in Belgien zu expandieren. Auch weitere Teile des Konzerns könnten bald zum Verkauf stehen.

Eon gibt milliardenschwere Anteile an Kohle-, Kern- und Wasserkraftwerken auf dem Heimatmarkt ab. Der größte deutsche Energiekonzern tauscht im großen Stil Kraftwerke mit dem belgischen Versorger Electrabel und reicht weitere Anlagen an die Energie Baden-Württemberg (EnBW) weiter. Im Gegenzug gelingt ihm ein substanzieller Eintritt in den belgischen Strommarkt.

Eon arbeitet mit den Transaktionen einen Teil der Auflagen aus dem jüngst abgeschlossenen Kartellverfahren der EU-Kommission ab. Die Behörde hatte vor wenigen Wochen Ermittlungen wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht eingestellt, nachdem Eon mehrere Zusagen gemacht hatte. Zum einen wird sich Eon von seinen Höchstspannungsleitungen trennen. Zum anderen muss der Konzern rund 5 000 Megawatt (MW) an Kraftwerkskapazitäten veräußern. Das entspricht einem Fünftel der deutschen Stromproduktion Eons.

Diese Auflage hat er jetzt schon zu einem großen Teil erfüllt. 2 200 MW erhalten Electrabel und EnBW. 750 MW hatte Eon schon zuvor an den norwegischen Statkraft-Konzern abgegeben. Für den Rest strebt Eon ebenfalls einen Anteilstausch an.

Electrabel, eine Tochter des Branchenriesen GDF Suez, erhält Kraftwerksbeteiligungen und Strombezugsrechte mit einer Gesamtkapazität von rund 1 700 Megawatt. Unter anderem sind davon zwei Steinkohlekraftwerke mit über 800 MW sowie Strombezugsrechte aus den Kernkraftwerken Krümmel, Gundremmingen und Unterweser im Volumen von rund 700 MW sowie kleinere Wasserkraftwerke betroffen.

Eon erhält im selben Umfang Kapazitäten in Belgien: Das Steinkohlekraftwerk Langerlo mit 556 MW und das Gaskraftwerk Vilvoorde mit 385 MW sowie Strombezugsrechte aus den Kernkraftwerken Doel 1, Doel 2 und Tihange 1 im Gesamtvolumen von rund 770 MW. Eon erreicht damit nach eigenen Angaben einen Marktanteil an der Stromproduktion in Belgien von 12 Prozent und wird dort auf Anhieb der drittgrößte Anbieter. Die Position wird sich noch verbessern, wenn der Konzern 2014 sein bereits geplantes Kohlekraftwerk in Antwerpen in Betrieb nimmt.

EnBW erhält Anteile von Eon am Braunkohlekraftwerk Lippendorf und dem Steinkohlekraftwerk Bexbach. Die Abmachungen müssen noch von den Aufsichtsgremien und den Kartellbehörden genehmigt werden. Mit dem Abschluss der Transaktionen rechnet Eon im ersten Halbjahr 2009.

Electrabel, bisher nur ein kleiner Player auf dem deutschen Markt, wird durch das Geschäft zu einem bedeutenden Wettbewerber. Nach der Fusion von GDF und Suez will der Konzern seine Marktposition ausbauen. Im August hatten die Belgier schon für knapp 300 Mio. Euro 33 Prozent des Energiegeschäfts der Wuppertaler Stadtwerke gekauft.

Eon hat damit trotz Finanzkrise überraschend schnell Abnehmer für einen Großteil der zu veräußernden Kraftwerke gefunden. Auch für das Stromnetz liegen dem Konzern nach den Worten von Eon-Chef Wulf Bernotat schon zahlreiche Anfragen vor. Eon will den Prozess aber erst im Frühjahr starten.

Vorher will Bernotat noch ausloten, ob er das Netz mit den anderen Betreibern von Überlandleitungen, RWE, EnBW und Vattenfall zu einer deutschen Netz AG zusammen fassen kann. Die Bundesregierung hätte das gerne, Eon und Vattenfall sind dazu auch bereit. EnBW lehnt die Pläne aber entschieden ab und RWE hat sich noch nicht abschließend geäußert. Insgesamt hat Eon aber zwei Jahre Zeit, um sich vom Netz zu trennen.

Link zum Artikel: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/eon-tauscht-kraftwerke-mit-electrabel-und-enbw;2112109





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