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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 27.02.09, 16:53     Betreff: Forscher Latif: "Energie gibt es im Überfluss". WZ vom 27.02.2009



Forscher Latif: „Energie gibt es im Überfluss“

Klima-Experte fordert weltweites gemeinsames Handeln – und nennt dabei die Finanzkrise als Vorbild



Schenefeld/vm

– Wenn die Welt beim Thema Klimawandel genauso geschlossen und
konsequent vorgeht, wie jetzt in der Finanz- und Wirtschaftskrise, dann
ist Mojib Latif um die Zukunft der Menschheit nicht bange. Diese
Hoffnung verbreitete der renommierte Klimaforscher vom Leibniz-Institut
für Meereswissenschaften an der Universität Kiel jedenfalls vor vollem
Haus auf einer Veranstaltung der Landsparkasse Schenefeld im örtlichen
Forum der Schule. Der diplomierte Meteorologe und Doktor der
Ozeanographie machte aber auch deutlich, dass dringendes Handeln, ja
eine grundsätzliche Umkehr notwendig ist.


Anschaulich präsentierte der 54-Jährige den Zuhörern die bereits
seit Jahren erkennbaren Veränderungen. Innerhalb von 100 Jahren stieg
die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um 0,7 Grad, innerhalb
von 30 Jahren sind 30 Prozent des Packeises weggeschmolzen und allen
Lippenbekenntnissen zum Trotz wird immer mehr Kohlendioxid in die
Atmosphäre geblasen. Latif sagte auch, wo sofort die Hebel angesetzt
werden können: „Die Politik muss den Wahnsinn der Brandrodung von
Regenwäldern stoppen.“ Immer wieder betonte der Professor, dass das
größte Potential vor allem auch in Deutschland schlicht im Einsparen
von Energie liege. Latif beklagte, dass die Industriestaaten gegenüber den
Schwellenländern „jede Glaubwürdigkeit verlieren“, wenn nicht umgehend
mehr gegen den CO2-Ausstoß getan werde.


Und die konkreten Auswirkungen für unsere Region ? Norddeutschland
komme noch vergleichsweise glimpflich davon. Aber auch hier müsse
künftig mit Spitzentemperaturen von 40 Grad gerechnet werden, bei
gleichzeitig immer milderen und nasseren Wintern und mehr Starkregen im
Sommer. „Mediterrane Straßencafés ? Das klingt toll. Aber das hier ist
was ganz anderes“, warnte er vor Verharmlosung. Offen bleibt der Umfang
des Anstiegs des Meeresspiegels. Der Supergau wäre es, wenn Grönland
eines Tages eisfrei wäre. Dann würde der Meeresspiegel um sieben Meter
höher liegen. Schon jetzt schmilze das Eis in der Arktis sehr viel
stärker ab als erwartet. Hart ins Gericht ging Mojib Latif – auf
entsprechende Fragen aus dem Publikum hin – mit der aktuellen
Energiepolitik. Mit neuen Kohlekraftwerken, so rechnete er vor, lasse
sich der bis 2050 angestrebte Abbau der CO2-Emission um 80 Prozent
nicht erreichen. Auch Atomkraft löse die Probleme nicht. „Da wird Geld
an der falschen Stelle investiert.“ Latif fand den Umgang mit der
Atomenergie sogar „verantwortungslos“. Immer wieder kam der
Klimaforscher auf den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien zurück.
„Die gibt es im Überfluss.“ In Anspielung auf die aktuelle Finanzkrise
meinte er: „Geld gibt es ja offenbar genug – warum dieses nicht in den
Klimaschutz stecken.“ Hier stieß Mojib Latif bei den Vertretern der
Landsparkasse wohl auf offene Ohren. „Zehn Prozent unserer Kredite
fließen in Projekte für regenerative Energien“, rechnete Vorstand
Carsten Paustian vor.


Und wenn man seinem Vorstandskollegen Eggert Eicke Glauben schenken
darf, hat die Landsparkasse noch genug Potenzial, um weiteren
Investoren finanziell unter die Arme zu greifen.









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