Fürst Albert erhält Umweltpreis

23. November 2009 | 16:26 Uhr | Von dpa/rtn

Hamburgs
Bürgermeister Ole von Beust (CDU) begrüßte den hohen Gast im Rathaus,
wo sich der Regent ins Goldene Buch der Stadt eintrug. "Es ist eine
große Freude, in Hamburg zu sein, vielen Dank für den herzlichen
Empfang", sagte der 51-Jährige im großen Festsaal. Dann wechselte der
Fürst - er trug einen dunkelblauen Anzug und rote Krawatte - die
Sprache und bedankte sich auf Englisch für die Auszeichnung und die von
Michael Stich vorgetragene Laudatio.

Albert
II mahnte, die Menschheit müsse ihre Beziehung zur Energie neu
definieren. "Wir können nicht weiter handeln wie bisher." 20 Prozent
der Menschen verbrauchten 80 Prozent der Ressourcen, kritisierte der
Fürst. Mit Blick auf die bevorstehende Klimakonferenz in Kopenhagen
sagte er, es bestehe jetzt "eine einzigartige Chance", eine
verantwortungsvolle Welt zu bauen, nachhaltiger und fairer als bisher.
Der 51-Jährige lobte Deutschland, weil es beim Umweltschutz eine
Vorreiterrolle übernommen habe und zeige, dass Ökologie und Wirtschaft
zusammenpassen. Hier stimmte er mit Beust überein, der bei seiner
Begrüßung gesagt hatte, die Vorstellung eines Gegensatzes sei
überwunden. "Wir wissen, dass man mit guter Umweltpolitik gutes Geld
verdienen kann."

Der Fürst erhielt den internationalen BAUM-Sonderpreis im 25. Jahr
nach Gründung des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes
Management. Vor ihm hatten den Preis unter anderem bereits Michael
Otto, Prof. Klaus Töpfer und Peter Maffay erhalten. Albert II wurde für
seinen Einsatz als Staatsoberhaupt und mit seiner Stiftung "Fondation
Prince Albert II de Monaco" ausgezeichnet. Das seiner Person
entgegengebrachte Ansehen helfe ihm dabei, seinen Initiativen
zusätzliches Gewicht zu verleihen, hieß es.

Der ehemalige Tennisprofi Stich, der selbst 2006 den BAUM-
Sonderpreis erhalten hatte, zog einen Bogen vom sportlichen Einsatz des
Fürsten im Bob bei fünf Olympischen Winterspielen zu dessen Engagement
für die Umwelt. Beides mache er mit Überzeugung und Leidenschaft.
Stich, der mit Albert II befreundet ist und ihn deswegen mit "Du"
ansprach, hob besonders die Stiftung des Fürsten und dessen Reise zum
Nordpol im Jahr 2006 heraus, mit der er auf die Gefahren der
Eisschmelze hingewiesen habe. "Die Stiftung leistet ganz tolle und
vorbildliche Arbeit."

Während des Besuches des 51-jährigen in Hamburg spielten sich
tumultartige Szenen ab. Fürst Albert wurde in der Hansestadt belagert
wie ein Popstar.