Forum der BiGKU
Bürgerinitiative Gesundheit u. Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Neue Kernkraftwerke für Polen und Tschechien. WZ vom 05.07.2010

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 05.07.10, 22:21  Betreff: Neue Kernkraftwerke für Polen und Tschechien. WZ vom 05.07.2010  drucken  weiterempfehlen

Kriminalität und Kernkraft – die Ängste im
Grenzgebiet zu Polen und Tschechien

Im Grenzgebiet zu Polen und Tschechien braut sich etwas zusammen.
„Sehr wahrscheinlich“ sei ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem
Anstieg der Diebstähle und der Erweiterung des Schengen-Raums
2007, heißt es in der Kriminalitätsstatistik des Berliner
Innensenators. Dass die neue Kontrollfreiheit Kriminalität begünstigt,
hatten Polizeigewerkschaften von Anfang an prognostiziert. Doch ihre
Warnungen brachten Politiker gern mit der Versetzungsangst von
Polizisten in Verbindung. Seit der Autodiebstahl aber in den
ostdeutschen Ländern um 30 Prozent anstieg – in Dresden sogar um 50
Prozent – müssen sich Politiker der Realität stellen. Bei einem Besuch
in der Grenzstadt Görlitz zeigte sich Sachsens Ministerpräsident
Stanislaw Tillich (CDU) besorgt über die Selbstbewaffnung vieler
Bewohner mit Pfefferspray, Gaspistolen und Gummigeschossen. Autohändler
werden durch Risikoprämien für die Versicherung insolvent, Bauern
bewachen ihre Landmaschinen rund um die Uhr und Privatleute schützen
Häuser wie in südafrikanischen Vorstädten. Um der NPD nicht noch
größeren Zulauf zu verschaffen, sollen Stichproben-Kontrollen
an den Grenzen verstärkt werden. Dauerhafte Zollkontrollen, wie es sich
Anwohner wünschen, lässt das Schengen-Abkommen
aber nicht zu.


Als Bedrohung empfindet die Grenzbevölkerung auch neue Kernkraftwerke
in Polen und Tschechien. Zwar entschied sich die Regierung in Warschau
gegen den Standort Gryfino am Grenzfluss Oder für das erste von drei
geplanten Atomkraftwerken. Aber für die beiden weiteren Atomanlagen
Polens kommt Gryfino in Frage. Tschechien betreibt den Ausbau des
Atomkraftwerks Temelin um zwei Blöcke – 60 Kilometer von der Grenze zu
Bayern entfernt.


Den Besorgnissen ostdeutscher Landespolitiker begegnet man in Prag
mit Unverständnis. Holland und Schweden, so argumentiert man an der
Moldau, verlängerten gerade Laufzeiten für Kernkraftwerke. In Italien,
Frankreich, Finnland, der Schweiz, Großbritannien, Russland und den USA
würden neue Anlagen geplant. China baue derzeit 22 AKW und plane weitere
35. Atomangst verspotten Prager Regierungspolitiker als „kostspielige
Variante des deutschen Romantizismus“. Auch in Warschau hat man kein
Verständnis für das Gefühlsleben der Nachbarn. Gegenwärtig erzeugen
Kohlekraftwerke 90 Prozent des polnischen Stroms. Mit Atomenergie will
Warschau die CO2-Bilanz verbessern, die
Abhängigkeit von russischem Erdgas reduzieren und Strompreise senken.
Während man sich in der Kriminalitätsbekämpfung äußerst kooperativ
zeigt, halten Polen und Tschechien den deutschen Umgang mit Energie für
sektiererisch.








nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber