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Emissionshandel zeigt keine Wirkung. WZ vom 01.07.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 08.07.10, 16:32  Betreff: Emissionshandel zeigt keine Wirkung. WZ vom 01.07.2010  drucken  weiterempfehlen

Emissionshandel zeigt keine Wirkung

Frankfurt

Obwohl schon vier Jahre alt, hat der Handel mit Verschmutzungsrechten
bisher nicht viel bewirkt, zumindest nicht in den Köpfen der
Unternehmenslenker. „Die Anreizwirkung des Emissionshandelssystems ist
bisher noch schwach“, sagte der Chefvolkswirt der staatlichen Förderbank
KfW, Norbert Irsch. Zusammen mit dem Mannheimer Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) präsentierte er das neueste „CO2-Barometer“.


Befragt wurden in der Studie Unternehmen, wie sie sich auf die von
2013 an neuen Regeln beim Handel mit Emissionszertifikaten vorbereitet
haben. Das Ergebnis: kaum. Von 2013 an werden Emissionsrechte
überwiegend nicht mehr kostenlos zugeteilt. Dann werden sie versteigert.
Es kommen also Kosten auf CO2-emittierenden
Unternehmen zu. Mit 25 Euro statt aktuell 15 Euro die Tonne in die Luft
geblasenes CO2 ist zu rechnen: Wer das Gas
ausstößt, muss diese Summe bezahlen. Wer weniger in die Luft ablässt,
als er darf, kann sein Emissionsrecht verkaufen und kann dann
entsprechend mehr erlösen als heute. Doch darauf sind die wenigsten
vorbereitet.


Dabei haben die Unternehmen durchaus in die CO2-Vermeidung
investiert. Seit Beginn des Emissionshandels, also in den Jahren 2005
bis 2009, haben 63 Prozent der Unternehmen, die in Deutschland dem
Emissionshandel unterliegen, emissionsmindernde Techniken gekauft. Bei
großen Unternehmen seien es sogar 76 Prozent gewesen, berichtete Irsch:
„Allerdings haben nur sieben Prozent der Befragten gesagt, dass CO2-Minderung der Hauptgrund ist.“ Die meisten
haben also aus Gründen investiert, die mit Klimaschutz wenig zu tun
haben. Ihnen ging es mit den neuen Maschinen um Kostenersparnis, um
Produktionssteigerung, um Effizienz. Die CO2-Vermeidung
bekamen sie sozusagen ungewollt gratis dazu.


Deshalb wüssten die Unternehmen auch wenig darüber, welche
Vermeidungspotentiale sie im Produktionsprozess haben, sagte ZEW-Forscher Andreas Löschel. Den Betrieben fehlten Ziele
und Strategien, wie mit Hilfe des Emissionshandels von 2013 Kosten
vermieden und Umweltbelastungen vermindert werden können.
„Kostenminimierung spielt für fast die Hälfte der Befragten keine
Rolle“, sagte Löschel, „es geht um Pflichterfüllung.“


Die Folge ist: Auf Sparmaßnahmen sind die Unternehmen also noch nicht
eingestellt. Die werden aber notwendig, wenn die Kosten steigen. Und das
passiert von 2013 an, wenn die Emissionsrechte eben versteigert und
nicht mehr verschenkt werden. Die Kosten dürften vor allem bei
Kleinunternehmen relativ stark steigen, also bei solchen, die weniger
als 25 000 Tonnen CO2 jährlich ausstoßen.
Denn auch sie müssen die eigenen Emissionen überwachen, dokumentieren,
die Daten verifizieren, ein Berichtswesen aufbauen.
Michael Braun




Umfrage: Wer nahm teil?




KfW und ZEW haben alle gut 860
emissionshandelspflichtigen Unternehmen in Deutschland befragt.
Teilgenommen an der Umfrage haben 14 Prozent. Sie stehen für 41 Prozent
der CO2-Emissionen. 








[editiert: 08.07.10, 16:35 von Claudia]
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