Die Welt hat nicht nur eine Wirtschafts- und Bankenkrise sowie eine
Schulden- und Eurokrise, sondern auch eine Klima-Krise.
Dr. Meeno Schrader machte es den Teilnehmern der Vertreterversammlung
der Volksbank Elmshorn mit Zahlen und Fakten klar.

In seinem Vortrag sprach er Temperaturabweichungen vergangener Jahre
an, wies auf den steigenden Meeresspiegel hin, auf Eis- und
Gletscherschmelze sowie auf zunehmende Extremwetterlagen. Verluste und
Kosten sind enorm. Allein die Orkane Lothar und Martin aus dem Jahre
1999 kosteten 14 Milliarden Euro, das Elbe-Hochwasser
2002 schlug mit 9,4 Milliarden Euro zu und der Hitzeperiode im Sommer
2003 fielen 7000 Menschen zum Opfer.

An Schleswig-Holstein geht dies alles nicht
vorbei. Die Temperaturen steigen zwischen 2070 und 2100 gegenüber 1961
bis 1990 im Jahresmittelwert um 2,5 Grad Celsius im Land und um 1,5 Grad
Celsius an der Küste.

Der Niederschlag im Sommer wird an der Küste um zehn Prozent und im
Binnenland um 30 Prozent zurückgehen. Natürlich steigt auch der
Meeresspiegel – die letzten 100 Jahre bereits um 15 Zentimeter und die
nächsten 100 Jahre um 20 bis 80 Zentimeter. Die Folgen müssen Natur und
Menschen tragen. Die Landwirtschaft hat mit Wassermangel,
Schädlingsverbreitung, Bodenerosion und Frostschäden zu kämpfen. Dagegen
stehen längere Wachstumsperioden und mehrere Ernten in Jahr sowie eine
Verlagerung auf andere Sorten.

Unterm Strich ist der Mensch der Verlierer des Klimawandels: 250
Millionen Menschen werden auf der Flucht leben, Infektionskrankheiten
und Atemwegserkrankungen nehmen zu. Dass der Klimawandel unter
wirtschaftlichen Aspekten bereits eine Krise ist und verstärkt wird,
machen die Klimaschäden vergangener Jahre und künftiger Katastrophen
deutlich: Deutschlandweit rechnen Forscher mit Folgeschäden von 137
Milliarden Euro je einem Grad Temperaturerhöhung, Schleswig-Holstein ist mit 40 Milliarden Euro dabei.