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Werner Asmus: Mensch des Jahres. WZ vom 23.11.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 23.11.10, 23:51  Betreff: Werner Asmus: Mensch des Jahres. WZ vom 23.11.2010  drucken  weiterempfehlen

Ein Preis für gelebte Demokratie

In Anwesenheit seiner Vorgänger wird Werner
Asmus als letzter „Mensch des Jahres“ ausgezeichnet, bevor die Aktion
norddeutschlandweit startet

Flensburg

Eigentlich klang die Einladung zu der Informationsveranstaltung
ziemlich langweilig. Aber immerhin – es sollten Schnittchen gereicht
werden – und seine Gattin wollte ja ohnehin zur Frauensauna. So
erinnerte sich Werner Asmus, Bürgermeister in Wallsbüll bei Flensburg,
daran, wie er im Frühjahr 2009 auf der ersten Informationsveranstaltung
des Energiekonzerns RWE-Dea landete – und wie nach den dort bekannt gewordenen Plänen ganz schnell die Bürgerinitiative gegen ein unterirdisches CO2-Endlager in Schleswig-Holstein
entstand: jene Bürgerinitiative, die das von der Bundesregierung und
der Energiewirtschaft gewollte Verpressen von Kohlendioxid mehr als 1000
Meter unter schleswig-holsteinischen Boden bislang verhinderte.


Als deren Sprecher ist Werner Asmus gestern vor mehr als 100
geladenen Gästen in der Flensburger Phänomenta als „Mensch des Jahres“
ausgezeichnet worden, nachdem die Leser unserer Zeitung ihn mit
überwältigender Mehrheit gewählt hatten. „Hier sollten 100 Millionen
Tonnen CO2 verpresst werden“, erinnerte ein
sichtlich bewegter Werner Asmus, der mit fast 25 Amtsjahren einer der
dienstältesten ehrenamtlichen Bürgermeister im ganzen Land ist.
Mitgeholfen, das unterirdische Kohlendioxid-Lager
zu verhindern, hätten allerdings viele: „Ich bin nur ihr
Aushängeschild“, sagte Asmus und verlangte sogleich, dass alle sieben
anwesenden Vorstandsmitglieder auf die Bühne kommen sollten. Der
erfolgreiche Widerstand sei nur durch die vielen Unterstützer möglich
geworden – aus Kirche, Bauernverband, Wasserverbänden, von den
Landfrauen, und nicht zuletzt der Zeitung, die der ungewöhnlichen
schnell zwischen Schleswig-Flensburg und
Nordfriesland gewachsenen Initiative auch ungewöhnlich viel Platz
eingeräumt habe. In seiner Laudatio würdigte der Flensburger Professor
Olav Hohmeyer, einer der Leitautoren des UN-Weltklimarats,
Asmus als „engagierten Kämpfer in einer für uns alle wichtigen Aufgabe,
in die er sich akribisch“ eingearbeitet habe. Hohmeyers Fazit: „Werner
Asmus hat einen wichtigen Beitrag für gelebte Demokratie in Deutschland
geleistet.“


Mit einem Festvortrag unterstrich dann auch sh:z-Autor und Biologe Dr. Holger Schulz die Bedeutung der Natur in Schleswig-Holstein. Er berichtete mit Bildern über die sh:z-Ostseetour sowie über das viel beachtete Medienprojekt unserer Zeitung: „Expedition Wattenmeer“.


Landtagspräsident Torsten Geerdts gratulierte im Namen aller
Abgeordneten und freute sich besonders, dass ein ehrenamtlicher
Bürgermeister ausgezeichnet werde. Damit sei Werner Asmus Vorbild für
andere: „Dabei meine ich nicht nur die Ehrenamtlichen in der ersten
Reihe. Ich spreche von den vielen hunderttausend Frauen und Männern in
Schleswig-Holstein, die sich tagtäglich in
Kirchen, Verbänden, Vereinen, Initiativen, Kommunalparlamenten und
Parteien engagieren“, erklärte der Landtagspräsident. Dies stärke
Gemeinsinn und Gemeinwohl im Land. Leute wie Werner Asmus zeigten nicht
mit dem Finger auf andere, sondern packten selber mit an, wenn sie
gesellschaftliche Defizite sehen, so der Landtagspräsident.


Für den Schleswig-Holsteinischen
Zeitungsverlag, der die Auszeichnung vor acht Jahren ins Leben gerufen
hatte, erklärte A. Asghar Azmayesh: „Um wie viel ärmer wäre unser Staat,
gäbe es nicht viele Menschen, die bereit wären, sich für das Gemeinwohl
einzusetzen“, so der Sprecher der sh:z-Geschäftsführung
und ergänzte: Die Auszeichnung werde ja von keiner Arbeitsgruppe, Jury
oder Redaktion vergeben, sondern jedes Jahr von mehr als 10 000 Lesern
der Zeitung. Und er stehe stellvertretend für alle, die oft im
Verborgenen arbeiteten.


sh:z-Chefredakteur Stephan Richter berichtete,
wozu die Aktion, die Bürger mit Mut, Courage und Ehrlichkeit sowie
Unternehmer mit sozialem Engagement auszeichnete, mittlerweile geführt
habe: „Der Erfolg war so groß, dass die Aktion nun in eine noch größere
übergeht – ein Mensch des Jahres für ganz Norddeutschland.“ Zuvor hatte
Richter alle bisherigen „Menschen des Jahres“ auf die Bühne der
Phänomenta gebeten, die seit dem Start mit dem ersten Preisträger
Günther Fielmann 2002 ausgezeichnet worden sind. Sie waren alle gestern
nach Flensburg gekommen – alle bis auf einen: Der Eckernförder Augenarzt
Dr. Hans-Joachim Miertsch, der jedes Jahr in
seinen Ferien nach Tansania reist, um dort erblindete Patienten zu
operieren, fehlte als einziger. Miertsch operiert derzeit schon wieder
in Afrika.
Carlo Jolly







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