Erstellt: 28.11.10, 22:59 Betreff: Newsletter von Klimaretter. 26.11.2010druckenweiterempfehlen
Liebe Klimaretterin, lieber Klimaretter,
Trommelwirbel, Tusch und ein großes Dankeschön: Wir haben den diesjährigen .info-award gewonnen [1]. Unter 160 preiswürdigen Seiten hatte die Jury die besten zehn Internetauftritte mit der Domain-Endung .info ausgewählt – und diese dann der Netzgemeinde zur Abstimmung gestellt.
Klimaretter.info hat es – auch Dank Ihrer Stimme – auf den dritten Platz geschafft: 3.000 US-Dollar winken der Redaktion nun als Preisgeld. Viel wichtiger ist uns aber, dass Sie sich für uns stark gemacht haben: Schließlich lohnt sich unsere Arbeit nur, wenn Sie klimaretter.info als Zugewinn betrachten und uns gerne lesen.
Bevor sich unser Focus in den nächsten Tagen ganz auf die 16. Weltklimakonferenz richten wird, noch ein Newsletter mit den wichtigsten Punkten der letzten Wochen.
INHALT
1. Ernüchternde Zahlen: Das Jahr 2010 ist bei Temperatur und Treibhausgasausstoß auf Rekordkurs 2. Die Dena-Netzstudie II: Der Ausbau der Stromnetze wird zum Flaschenhals der Energiewende 3. Zunehmende Querstellung: Nie hatte es ein Castor-Transport schwerer, Gorleben zu erreichen 4. Steigende Unterstützung: Leser und Leserinnen von Klimaretter.info ermöglichten unsere Berichterstattung im chinesischen Tianjin - verfolgen Sie auch unsere Beiträge aus Cancún 5. Auf zum Weltklimagipfel nach Mexiko! 6. Highlights aus Meinungen, Kolummne und Klima-Lügendetektor
1. Ernüchternde Zahlen: Das Jahr 2010 ist bei Temperatur und Treibhausgasausstoß auf Rekordkurs
Krise? Welche Krise? Trotz Produktionsrückgang und damit gesunkenem Energieverbrauch ist der Treibhausgas-Anteil in der Atmosphäre nie höher gewesen als 2009 [2]. Neben der Weltwetterorganisation hat auch das Global Carbon Project neue Zahlen vorgelegt, die ebenfalls nichts Gutes verheißen: 2010 ist demnach bereits auf bestem Wege den Rekord zu brechen [3].
Rekorde werden 2010 vermutlich auch in Sachen Temperaturen gebrochen: Die Wissenschaft warnt vor dem wärmsten Jahr aller Zeiten und vor einem dramatischen Eisrückgang in der Arktis [4].
2. Die Dena-Netzstudie II: Der Ausbau der Stromnetze wird zum Flaschenhals der Energiewende
Gestritten wurde um die zweite Netzstudie der Deutschen Energie-Agentur bereits lange vor ihrer Veröffentlichung. Erst jetzt wurde die Dena-Netzstudie II auch öffentlich vorgestellt: Deutschlands Stomnetz fehlen demnach 3.600 Kilometer Leitungen, der Ausbau wird mit Milliarden veranschlagt [5]. Umweltschützer halten die Ergebnisse der Agentur jedoch für "überzogen" und werfen der Energiewirtschaft vor, den Ausbau für Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken auf dem Rücken der Erneuerbaren Energien auszutragen [6].
3. Zunehmende Querstellung: Nie hatte es ein Castor-Transport schwerer, Gorleben zu erreichen
91 Stunden - nie hat ein Castor-Transport nach Gorleben länger gebraucht. Lesen Sie hier über die französischen Atomgegner [7], die größte Wendland-Demo aller Zeiten [8] und was die Polizei über den Großeeinsatz [9] sagt. Mehr? Dann lassen Sie den Castor doch noch einmal in Bildern [10] revue passieren oder schauen Sie noch einmal in den großen Klimaretter-Blog [11] live aus dem Wendland.
4. Steigende Unterstützung: Leser und Leserinnen von Klimaretter.info ermöglichten unsere Berichterstattung im chinesischen Tianjin - verfolgen Sie auch unsere Beiträge aus Cancún
Vom 4. bis 9. Oktober tagten im chinesischen Tianjin die Klima-Diplomaten, um die letzten Details für den Dezember-Gipfel im mexikanischen Cancún abzuklären. Wir hatten Sie um Unterstützung gebeten, denn unser Redaktionsbudget gab es nicht her, einen Korrespondenten nach China zu schicken.
Dank Ihnen ging es dann aber doch: Stolze 723 Euro gingen auf dem Förderkonto ein, genug, um unseren Bangkok-Korrespondenten Christian Mihatsch auf die Reise ins Nachbarland zu schicken.
Vielen, vielen Dank dafür! Tatsächlich war klimaretter.info das einzige deutschsprachige Medium, dass über die gesamte Konferenzzeit die Arbeit der Klimadiplomaten vor Ort kritisch begleitete. Das Ergebnis können Sie im Tianjin-Dossier [12] noch einmal gebündelt lesen.
Natürlich sind wir auch in Cancún, dem wichtigsten Event der Klimadiplomatie 2010 für Sie vor Ort, diesmal mit einem Team aus vier Leuten: Neben klimaretter.info Chefredakteur Nick Reimer schicken wir den Spezialisten für internationale Klimapolitik, Christian Mihatsch, unseren Autoren Daniel Boese und eine Nachwuchsjournalistin mit Schwerpunkt auf Protestkultur in Mittelamerika nach Mexiko.Falls Ihnen unsere Berichterstattung erneut eine kleine oder große Finanzspritze wert ist, schicken wir in der zweiten und entscheidenden Konferenzwoche noch eine weitere Redakteurin hinterher.
Denn auch wenn der "Hype" um Kopenhagen sich während der Konferenz in Cancún in den Mainstream-Medien wohl nicht wiederholen wird: Wir berichten weiter über Streitpunkte und Stolpersteine auf dem Weg zu einem neuen Klima-Regime, die spannender eigentlich kaum sein könnten. Einen Vorgeschmack können Sie sich schon einmal in unserem Cancún-Countdown [13]abholen: Mit Analysen, Debatten, Interviews für den Überblick über die Knackpunkte.
Ihre Unterstützung über das Konto 11 09 12 27 00 bei der GLS-Bank Bochum (BLZ 43 06 09 67) "zahlen" wir garantiert mit aktuellen und kritischen Berichten zurück. Kennwort: Cancun.
Unterstützen können Sie uns aber auch anders: Machen Sie klimaretter.info zu Ihrer Startseite, lesen Sie uns und empfehlen Sie uns weiter. Dafür schon jetzt ein herzliches Dankeschön!
6. Highlights aus Meinungen, Kolummne und Klima-Lügendetektor Cancún bringt Sie zum Gähnen, schon wieder eine Klimakonferenz interessiert Sie nicht? Wir haben Experten gefragt, warum man den Weltklimagipfel dennoch nicht einfach links liegen lassen sollte. "Wozu noch Klimakonferenzen?" so der Titel unserer Debatten-Reihe [14], in der sich bislang etwa Hermann Ott von den Grünen, Nick Reimer von Klimaretter.info, Eva Bulling-Schröter von Die Linke und Christoph Bals sowie Sven Harmeling von Germanwatch darüber gestritten haben, ob man besser auf "Elefanten" wartet oder stattdessen lieber "neue Allianzen" schmiedet.
Auch Camilla Bausch und Malte Meinshausen vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) fordern übrigens, gerade jetzt "Keinen Druck vom Kessel zu nehmen!" [15]
Unser Münchener Kolummnist Georg Etscheit wirft dagegen ein: "Lasst die Klimakeule auch mal stecken!" [16] - und sehnt sich stattdessen nach der Krise [17]
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