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Emissionsrechte: Millionenbetrug "aus Gier". WZ vom 16.08.2011

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 16.08.11, 20:03  Betreff: Emissionsrechte: Millionenbetrug "aus Gier". WZ vom 16.08.2011  drucken  weiterempfehlen



Millionenbetrug „aus Gier“

Sechs Angeklagte sollen Fiskus um mehr als 230 Millionen Euro erleichtert haben / Einer hat gestanden

Frankfurt/Main

Aus Sicht von Fraz M. klingt alles ganz einfach. Im Frühjahr 2009 sei
es in Großbritannien und Dubai „ein offenes Geheimnis“ gewesen, dass
man mit dem Handel von Emissionsrechten „sehr schnell, sehr viel Geld
verdienen kann“. Doch schon kurz darauf sei die Umsatzsteuer im
Emissionshandel in Großbritannien auf Null gesetzt worden. „Weil der
Handel in Großbritannien daraufhin zusammenbrach, habe ich beschlossen,
Geld in Deutschland zu machen“, räumte der Brite gestern vor dem
Landgericht Frankfurt am Main unumwunden ein.


Der studierte Wirtschaftswissenschaftler aus Leeds sitzt gemeinsam
mit fünf weiteren Managern in einem der größten deutschen
Wirtschaftsstrafprozesse auf der Anklagebank. Die Männer im Alter
zwischen 27 und 55 Jahren sollen den Fiskus mit dem Handel von
Emissionsrechten für Treibhausgase um 230 Millionen Euro betrogen haben.
Ihnen werden laut Anklage 30 Fälle zur Last gelegt, bei denen sie zu
Unrecht Umsatzsteuer in Millionenhöhe kassierten.


Über diverse Firmen sollen sie in mehreren Ländern mit CO2-Emissionszertifikaten
gehandelt haben. Dabei kauften sie die teuren Klimarechte
umsatzsteuerfrei ein, gaben dann aber bei der monatlichen Meldung ans
Finanzamt an, die Umsatzsteuerbeträge in Millionenhöhe entrichtet zu
haben. Durch die Vielzahl von eingeschalteten Zwischenhändlern wurde die
Hinterziehung der Umsatzsteuer dabei geschickt verschleiert. Im April
2010 flog der Betrug dennoch auf und die Handschellen klickten. Seitdem
sitzen die aus Deutschland, England und Frankreich stammenden
Angeklagten in Untersuchungshaft.


Die zweite Strafkammer bot den Angeklagten wegen der zu erwartenden
Verfahrensdauer einen Deal an: Sollten sie gestehen, erwarten sie je
nach Tatbeteiligung Haftstrafen zwischen drei und neun Jahren. Fraz M.
machte mit seinem Geständnis den Anfang. Er soll den Fiskus um 57,8
Millionen Euro betrogen haben. Er habe „aus reiner Gier“ gehandelt, gab
der 27-Jährige zu.


Das Geschäftsmodell mit dem „Umsatzsteuerkarussell“ machte in anderen
Bereichen Schule. So ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt
seit Monaten bundesweit gegen Unternehmer aus der Mobilfunkbranche, die
beim An- und Verkauf hochwertiger Smartphones den Fiskus um mindestens
13 Millionen Euro Umsatzsteuer betrogen haben sollen.
Oliver Teutsch






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