Scharfe Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung hat Schleswig-Holsteins
Wirtschaftsminister Jost de Jager geübt. „Manchmal habe ich den
Eindruck, dass nach den Gesetzespaketen, die im Juni beschlossen worden
sind, die Bundesregierung ein wenig den Spaß an der Energiewende
verloren hat“, sagte de Jager vor der morgen in Bremen beginnenden,
zweitägigen Konferenz der Wirtschaftsminister der Länder. De Jager hat
in dem Gremium den Vorsitz.

Nach Ansicht des CDU-Politikers und
Spitzenkandidaten seiner Partei für die Landtagswahl am 6. Mai nächsten
Jahres gehe es vor allem beim Ausbau der Stromnetze und bei der
Anbindung der Offshore-Windparks zu „schleppend“ voran. Tatsächlich kann immer häufiger Strom aus Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen
nicht in das Netz eingespeist werden, weil die entsprechenden Leitungen
fehlen. Da der regenerative Strom dennoch vergütet werden muss, werden
jährlich dreistellige Millionenbeträge nutzlos ausgegeben. Die Zechen
zahlen die Stromverbraucher, da die Vergütungen auf den Strompreis
umgerechnet werden.