WZ vom 10.05.2012:
Nun schmilzt auch die Antarktis
Bremerhaven /dpa
Noch in diesem Jahrhundert droht ein gewaltiger Eisrutsch in einer
antarktischen Region, die bislang als kaum beeinflusst vom Klimawandel
galt. Zu diesem Schluss kommen deutsche Forscher des Alfred-Wegener-Institutes
für Polar- und Meeresforschung. Anders als angenommen wirke sich der
Klimawandel auch auf das Weddellmeer aus, das größte Randmeer des
Südlichen Ozeans am antarktischen Kontinent. Die warmen Wassermassen
setzten dort dem Filchner-Ronne-Schelfeis
zu. Dieses wiederum falle dann als Barriere für nachrutschendes
Inlandeis weg. Als Schelfeis werden große, schwimmende Eisplatten
bezeichnet, die mit einem Gletscher an Land verbunden sind und von deren
Spitze die Eisberge abbrechen. Die Eisplatte werde rapide zu schmelzen
beginnen und sich zum Ende des Jahrhunderts auflösen. In der Folge
könnten große Mengen von Inlandeis ins Meer rutschen, da das Schelfeis
als Barriere wegfalle. Dann steige der Meeresspiegel.