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Deutschlands neue Stromautobahnen. WZ vom 31.05.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 31.05.12, 22:52  Betreff: Deutschlands neue Stromautobahnen. WZ vom 31.05.2012  drucken  weiterempfehlen



Deutschlands neue Stromautobahnen

Der Netzausbau in Schleswig-Holstein wird umfassender als geplant / Neue Langstreckenleitungen beginnen an Nord- und Ostsee

Berlin/Kiel

Die deutschen Stromnetzbetreiber wollen in Schleswig-Holstein
mehr neue Höchstspannungstrassen bauen als bisher geplant. So sind
nicht nur an der West- und an der Ostküste des Landes neue 380-Kilovolt-Leitungen
vorgesehen. Vielmehr sollen Brunsbüttel, Kaltenkirchen und Wilster auch
Ausgangspunkte für drei lange, neuartige Stromautobahnen werden, die
auf einer größtenteils gemeinsamen Trasse den im Norden erzeugten
Windstrom durch Niedersachsen und Hessen in die industriestarken Länder
Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Das
geht aus dem Entwurf für den erstmals aufzustellenden
Netzentwicklungsplan hervor, den die vier großen Netzbetreiber Tennet,
50 Hertz, Amprion und TransnetBW gestern in Berlin vorgestellt haben.


Das Besondere an den neuen Stromautobahnen: Sie sind reine
Langstreckenverbindungen von Punkt zu Punkt, ohne Abzweigungen. Daher
lohnt sich erstmals in Deutschland der Einsatz von Gleichstromtechnik,
die bei weiten Strecken wenig Übertragungsverluste verursacht. Die
Leitung von Kaltenkirchen etwa führt direkt ins bayerische
Grafenrheinfeld, wo 2015 das nächste Kernkraftwerk abgeschaltet wird und
daher eine Stromlücke entsteht. „Wir planen jetzt praktisch ein
Verlängerungskabel vom windreichen Norden nach Bayern“, erläuterte Boris
Schucht, Chef des Netzbetreibers 50 Hertz, das Vorhaben.


Insgesamt wollen die Netzgesellschaften in den nächsten zehn Jahren sieben Gleichstrom-Autobahnen in vier Nord-Süd-Korridoren mit einer Gesamtlänge von 2100 Kilometern bauen (siehe Karte). Zudem sind weitere 1700 Kilometer neue Drehstrom-Leitungen
geplant. Und auf 4400 Kilometern sollen bestehende Leitungen
aufgerüstet werden – vor allem durch eine Verstärkung von 220 auf 380
Kilovolt. Im schleswig-holsteinischen Netz ist das zum Beispiel zwischen Hamburg, Rendsburg und Kiel sowie zwischen Hamburg und Lübeck geplant.


Die Gesamtkosten des Netzausbaus in Deutschland bezifferten die
Betreiber auf 20 Milliarden Euro. Wie die Summe aufgebracht wird, ist
noch unklar. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sagte, der
Ausbau biete auch eine lohnenswerte Anlageform für Investoren: „An der
Finanzierung könnten sich auch große institutionelle Anleger wie
Versicherer und Fonds beteiligen.“


Der noch amtierende schleswig-holsteinische
Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) zeigte sich gestern zufrieden
mit den Ausbauplänen. Der Entwurf sei ein „Beitrag zur Integration der
Windenergie und damit zur Umsetzung der Energiewende“ und werde „den
Leitungsausbau in Deutschland maßgeblich voranbringen“, erklärte er. Der
mutmaßliche neue Energieminister des Landes, Robert Habeck (Grüne),
wollte sich nicht äußern. Stattdessen begrüßte die Netzexpertin der
Grünen, die Flensburger Bundestagsabgeordnete Ingrid Nestle, den Entwurf
als „wichtigen ersten Schritt zu hundert Prozent erneuerbarer Energie“.
Sie forderte allerdings auch die Netzbetreiber auf, die Beteiligung der
Öffentlichkeit „wirklich ernst zu nehmen“. Bis zum 10. Juli können die
Bürger im sogenannten Konsultationsverfahren eigene Vorschläge und
Bedenken äußern.


Und manche konnten es gestern kaum erwarten: „Nur wenige Minuten nachdem
wir den Entwurf online gestellt hatten“, berichtete Martin Fuchs, Chef
des Netzbetreibers Tennet, „da gab es schon die erste Anmeldung für den
Konsultationsprozess.“
Henning Baethge

Vorschläge und Bedenken können Bürger im Netz äußern unter: http://www.netzentwicklungsplan.de/content/konsultation-2012







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