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Deiche erhalten Klimazuschlag. WZ vom 12.12.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 13.12.12, 23:22  Betreff: Deiche erhalten Klimazuschlag. WZ vom 12.12.2012  drucken  weiterempfehlen

Deiche erhalten Klimazuschlag

Landesregierung in Kiel beschließt neuen Generalplan Küstenschutz und stellt sich auf größere Sturmfluthöhen ein


Kiel /höv

Schleswig–Holstein baut vor für den Klimawandel. 93 Kilometer
Landesschutzdeiche an Nord- und Ostsee sowie der Tideelbe werden in den
kommenden Jahren verstärkt. Bund, Land und EU müssen dafür rund 200
Millionen Euro aufbringen.


Es seit damit zu rechnen, dass die Bedrohung durch Sturmfluten bei stärker steigendem Meeresspiegel auch in Schleswig-Holstein
erheblich zunimmt, sagte Umweltminister Robert Habeck (Grüne) bei der
Vorstellung des neuen Generalplans Küstenschutz gestern in Kiel. Das
Papier war zuvor vom Kabinett beschlossen worden.


Unklar sei, wie stark sich der Klimawandel auf die Veränderung des
Meeresspiegels auswirken werde, sagte Habeck. Die Projektionen dazu
reichen von 0,2 bis 14 Metern bis zum Jahr 2100. Neu im Generalplan: Um
auf „Nummer“ zu gehen, werden die Deiche schon jetzt mit einem
„Klimazuschlag“ 50 Zentimeter höher gebaut als nötig.


Technisch und finanziell wird der Deichbau damit anspruchsvoller. Oft
reicht die Tragfähigkeit des Untergrundes für die immer höheren Deiche
nicht aus. Deshalb werden die Küstenschutzbauwerke an manchen Stellen
inzwischen auf bis zu zehn Meter hohe, in den Untergrund getriebene
Säulen aus verfestigtem Sand gegründet.


Zudem werden Deiche so verstärkt und verbreitert, dass sie sich zu
einem späteren Zeitpunkt einfacher und kostengünstiger noch weiter
erhöhen lassen – je nach Szenario. Die Baukosten steigen damit um 20
Prozent. Finanziert wird die „Baureserve“ aus einem Bund-Länder-Sonderprogramm für den Küstenschutz.


Gut ein Viertel Schleswig-Holsteins ist durch
Sturmfluten bedroht. „Es ist eine Jahrhundertaufgabe, die Deiche sicher
zu machen für den Klimawandel“, sagte Habeck. Das „potenziell
signifikante Risikogebiet“, dass ohne Deiche zu überfluten droht, reicht
von Sylt die Westküste herunter bis in die Elbe hinein bei Wedel.


In den gefährdeten Küstenniederungen leben 354 000 Einwohner, die
Höhe der Sachwerte in diesen Regionen bezifferte Habeck auf 48
Milliarden. Entlang Küstenlinie schützen insgesamt 433 Kilometer
Landesschutzdeiche und weitere 96 Kilometer Regionaldeiche die
Küstenniederungen vor Überflutungen.


Der erste Generalplan war 1963 verabschiedet worden. Anlass war die
Sturmflutkatastrophe von 1962, bei der mehr als 300 Menschen in
Norddeutschland ums Leben kamen. Seitdem wird der Generalplan alle etwa
zehn bis 15 Jahre fortgeschrieben.


2012 gab das Land 64,9 Millionen Euro für den Küstenschutz in Schleswig-Holstein
aus. Davon waren 18 Millionen Mittel des Landes, 35,6 Millionen wurden
aus der Gemeinschaftsaufgabe Küstenschutz finanziert, und 11,3 Millionen
kamen von der EU.


Für 2013 stehen voraussichtlich insgesamt 65,3 Millionen Euro zur
Verfügung. Als große Maßnahmen stehen die Deichverstärkungen Nordstrand
(Alter Koog) und Sylt (Mövenbergdeich) sowie die Sandaufspülungen vor
Sylt an. Rund zwei Drittel der Deichverstärkungsprojekte betrifft die
Westküste. An der Ostsee stehen Maßnahmen auf der Insel Fehmarn, sowie
zwei Abschnitte bei Dahme und Kellenhusen im Kreis Ostholstein auf der
Agenda.



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