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Claudia

Beiträge: 4532

New PostErstellt: 21.12.13, 19:19     Betreff: Diskussion über die Zukunft der Windenergie. WZ vom 20.12.2013

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Diskussion über die Zukunft der Windenergie


Brunsbüttel /js

Schon 2015 werden die Vergütungssätze für Windstrom gesenkt. Davon
gehen Projektleiter Martin Schmidt und Projektmanager Holger Arntzen von
der in Husum ansässigen Netzwerkagentur Windcomm Schleswig-Holstein
aus. Auf einem Energieforum der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel
(egeb) im Informationszentrum des Kernkraftwerks nahmen sie zum Thema
„Fördern oder Fordern: Wie steht es um Schleswig-Holsteins Onshore-Windbranche?“ Stellung.


„Für Onshore-Anlagen gibt es Einschnitte!“,
warnte Martin Schmidt. Er geht davon aus, dass alle erneuerbaren
Energien langfristig ohne Förderung auskommen sollen. Schon ab 2018
solle die Förderhöhe über Abschreibungen geregelt werden. Dr. Markus
Hirschfeld, Referatsleiter im Kieler Energiewendeministerium,
befürchtet, dass die EEG-Novelle schon früher
als 2015 in Kraft treten könnte. Da das Bundeskabinett den Gesetzentwurf
schon bis Ostern beschließen wolle, sei mit einem Inkrafttreten
vielleicht schon im September oder Oktober 2014 zu rechnen. Gleichwohl
machte Martin Schmidt deutlich: „Für bestehende Anlagen gibt es
Bestandsschutz.“


Vertreter der Windbranche zeigten sich besorgt. Investoren hätten
teilweise schon viel Geld eingesetzt und müssten jetzt durch neue
Entscheidungen der Politik erhebliche finanzielle Einbußen befürchten.
„Das bedeutet Stillstand“, warnte Windmüller Karl-Albert Brandt aus Kaiser-Wilhelm-Koog. „Es wird in dieser unkalkulierbaren Situation niemand mehr planen und investieren.“


Martin Schmidt erinnerte daran, dass das 1991 beschlossene
Stromeinspeisegesetz zu einem regelrechten Bauboom bei
Windenergieanlagen geführt habe. Es wurde 2000 durch das Erneuerbare
Energien-Gesetz (EEG) abgelöst, das den
Vergütungssatz für 20 Jahre garantierte. In den vergangenen zehn Jahren
stagnierte die Zahl der Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein
bei rund 2600 Anlagen. Die installierte Leistung nahm aber durch
größere Anlagen und Repowering laufend zu und kletterte von 1502 MW ub
2001 auf aktuell 3145 MW.


Holger Arntzen beschrieb die Wertschöpfungskette der Windbranche mit
7000 Beschäftigten in landesweit über 200 Betrieben. Allein in den
Kreisen Dithmarschen und Steinburg würden jährlich 150 bis 170 Millionen
Euro Einspeisevergütungen und zwölf Millionen Gewerbesteuer gezahlt.
Für Neuinstallationen, Betrieb und Wartung der Windparks würden in
Schleswig-Holstein 665 Millionen Euro ausgegeben
und 4500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Gleichwohl bedauerte er, dass
die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung spürbar abgenommen
habe. Deshalb müssten sich die Genehmigungsbehörden immer mehr mit
Einsprüchen und Gerichtsverfahren herumschlagen, was zu längeren
Bearbeitungsfristen führe.


Dr. Markus Hirschfeld begründete die von sechs Wochen auf bis zu neun
Monate ausgeweitete Bearbeitungsdauer von Anträgen mit vielfach
unvollständigen Antragsunterlagen. Peter Schütt aus Wilster bat dafür um
Verständnis, denn Investoren stellten lieber schnell ihre Anträge, um
in den Genuss der aktuell noch guten Vergütung ihrer Stromerzeugung zu
kommen und nicht durch die vom Gesetzgeber beschlossenen degressiven
Vergütungen Einbußen hinnehmen zu müssen.


In der Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes, so machte Schmidt deutlich, wurden die Windeignungsflächen in Schleswig-Holstein
von 0,8 auf 1,5 Prozent der Landesfläche nahezu verdoppelt – von 13 700
auf fast 26 900 Hektar. Zweidrittel der Leistung verteilen sich auf die
Kreise Nordfriesland, Dithmarschen und Steinburg. Bis 2021 rechnet
Schmidt mit einem Zubau von 3500 MW und einem Investitionsvolumen von
fünf Milliarden Euro.


„Wind ist der Billigmacher der Energiewende“, warb Dr. Markus Hirschfeld
für Windstrom. „Er kann mit der Kohle durchaus mithalten.“ In diesem
Zusammenhang befürchtete er einen zunehmenden Kohleimport aus den USA,
die verstärkt auf Fracking setzen. Wenn dadurch verstärkt billige Kohle
aus Amerika geliefert und in Deutschland verfeuert werden solle, sei das
„klimapolitisch nicht gewollt“.



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