Energiewende gibt es nicht umsonst
Koalition vergisst Ziel des EEG
Kerstine Appunn
Bei all den Rufen nach Kostensenkungen bei erneuerbaren Energien ist
es wichtig, das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren:
Deutschland muss seine CO2-Emissionen
verringern. Im Vorschlag der Koalition, den Ausbau der Erneuerbaren zu
deckeln, war von diesem Vorsatz schon nicht mehr viel übrig. Auch macht
es keinen Mut, dass 2013 ausgerechnet die Stromproduktion aus Braunkohle
ein Rekordniveau erreichte. Wenn der Atomstrom künftig wegfällt, und
diese Lücke nicht mit fossiler Energie gefüllt werden soll, bleiben nur
die erneuerbaren Energien. Ein verzögerter Ausbau der Ökostromproduktion
ist daher nicht ratsam. Ohnehin warnen Forscher, dass ein solcher
Ausbau-Stopp kaum zu einer merklichen Entlastung der Verbraucher führen würde.
Natürlich sollte ein künftiges EEG unnötige Kosten vermeiden. Doch
grundsätzlich ist auch ein Umdenken in der Bevölkerung erforderlich: Ja,
die Energiewende kostet Geld. Genau wie andere Infrastrukturprojekte
des Staates Geld kosten, zum Beispiel Autobahnen, Brücken, Schulen oder
auch das Gesundheitssystem. Aus unerfindlichen Gründen wird aber die
Energiewende immer noch als Luxus empfunden, für den keine Schulden
gemacht und Verbraucher nicht zur Kasse gebeten werden dürfen. Eine
Umstellung auf erneuerbare Energien ist aber kein Luxus. Es ist eine
Notwendigkeit, damit kommende Generationen nicht mehr auf zur Neige
gehende Rohstoffe angewiesen sind und damit uns ein lebensfreundlicher
Planet erhalten bleibt.