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Weltklimabericht: Forscher fordern Politik zum Handeln auf. WZ vom 03.11.2014

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 07.11.14, 23:16  Betreff: Weltklimabericht: Forscher fordern Politik zum Handeln auf. WZ vom 03.11.2014  drucken  weiterempfehlen

Weltklimabericht: Forscher fordern Politik zum Handeln auf
Kopenhagen /dpa

Der Weltklimarat (IPCC) hat mit seinem jüngsten Bericht zum schnellen Handeln im Kampf gegen den Klimawandel gemahnt. Zugleich machte er Mut, dass die Erderwärmung mit weiteren Anstrengungen noch zu stoppen ist. „Wir wissen, dass wir die Emissionen drastisch reduzieren müssen“, sagte IPCC-Chef Rajendra Pachauri bei der Vorstellung des Synthese-Berichts gestern in Kopenhagen.
„Wenn wir weitermachen wie bisher, werden uns die Möglichkeiten, den Temperaturanstieg zu begrenzen, in den nächsten Jahrzehnten entgleiten“, mahnte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Es sei ein unbelegter „Mythos“, dass der Kampf gegen den Klimawandel teuer sei. „Es gibt noch ein Zeitfenster von zwei bis drei Jahrzehnten, in dem der Klimawandel zu akzeptablen Kosten gebremst werden kann“, erläuterte der IPCC-Autor Professor Ottmar Edenhofer. „Beginnt man erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts, kann man nur noch wenig tun.“ Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nannte den Report „alarmierend und ermutigend zugleich“. Nach dem Bericht sind sich die Forscher sehr sicher, dass der Mensch der dominierende Faktor für den Temperaturanstieg seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist. Diese Erkenntnis in solcher Klarheit sei neu, hieß es. Die Folgen des Klimawandels sind heute laut Report in allen Teilen der Welt schon spürbar. Eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf unter zwei Grad ist nach IPCC-Auskunft möglich, wenn der Ausstoß an Treibhausgasen weltweit bis 2050 um 40 bis 70 Prozent geringer sein wird 2010.




Standpunkt von Till H. Lorenz (Wirtschaftsredakteur):

Schmutzige Energiewende

Die Warnungen der Wissenschaft sind eindeutig – wieder einmal. Geht es nach den Aussagen des internationalen Klimarats (IPCC) dann steuert die Welt auf einen Abgrund zu. Die sprichwörtliche Uhr steht auf Fünf vor Zwölf – so wie schon in den vergangenen Jahren. Und dies ist das erste Problem: Die Rhetorik der Forscher nutzt sich ab. Wo sich die Weltgemeinschaft mit Enthauptungen, IS-Terror, Bürgerkriegen und konjunkturellen Sorgen konfrontiert sieht, findet die wiederholte Warnung vor künftigen steigenden Temperaturen verständlicher Weise eher wenig Beachtung. Zumal gerade die Deutschen sich gerne in der Vorstellung wähnen, im Kampf gegen den Klimawandel schon ganz vorne mit dabei zu sein. Fälschlicher Weise. Und dies ist das zweite Problem.

So ist der IPCC-Bericht ein Finger in der Wunde der deutschen Energiewende. Schließlich trägt dieses von Berlin oft gefeierte Projekt derzeit nicht viel zum Kampf gegen den Klimawandel bei. Im Gegenteil. Mit dem ideologisch motivierten Atomausstieg begannen die Kohleöfen überall in der Bundesrepublik auf Hochtouren zu laufen. Das Resultat: In Deutschland wurde vergangenes Jahr mehr Braunkohle verbraucht als noch Mitte der 90er Jahre und mehr Steinkohle als in vielen der vorangegangenen Jahre. Der Verbraucher zahlt heute zwar mehr für seinen Strom als früher. Sauberer ist die Energie aber nicht geworden.

Bis 2050 müsste der CO2-Ausstoß laut IPCC weltweit um bis zu 70 Prozent reduziert werden, um das schlimmste zu verhindern. Bis 2022 gehen in Deutschland die letzten Atomkraftwerke vom Netz. Bis dahin ist nicht mit sinkenden Emissionen rechnen. Die Zeit wird also knapp. Und das ist das dritte Problem: Die IPCC-Experten plädieren für Techniken zur unterirdischen Verpressung und Speicherung von CO2 (CCS ). Umweltverbände und breite Teile der Bevölkerung lehnen CCS jedoch mit Verweis auf die Risiken ab. Nur ohne Risiken wird es inzwischen nicht mehr gehen.


[editiert: 07.11.14, 23:21 von Claudia]
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