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"CO2-Abscheidung viel zu teuer", Greenpaece Magazin - 24.11.2008

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Arne

Beiträge: 539

BI Teilnehmernummer: 98

New PostErstellt: 25.11.08, 23:37  Betreff: "CO2-Abscheidung viel zu teuer", Greenpaece Magazin - 24.11.2008  drucken  weiterempfehlen

24.11.2008

CO2-Abscheidung viel zu teuer

Der Energiekonzern Dong Energy zieht eine erste Bilanz seiner Pilotanlage zur CO2-Abscheidung in Dänemark – mit niederschmetterndem Ergebnis: In einem europäischen Kohlekraftwerk mit durchschnittlichem Wirkungsgrad müssten bis zu 70 Prozent mehr Brennstoff verfeuert werden, um dieselbe Menge Strom zu produzieren. Das wäre ineffizient und viel zu teuer.

Rudolph Blum, Entwicklungschef bei Dong Energy, wird in der Montagsausgabe der taz mit der Aussage zitiert, im Versuchskraftwerk zur CO2-Abscheidung im dänischen Esbjerg sei „der Energieverbrauch einfach viel zu hoch“. Was Klimaschützer von Anfang an vermutet hatten, gibt also nun erstmals ein mit CCS-Technik (Carbon Capture and Storage) experimentierendes Unternehmen offen zu: CO2-Abscheidung bei Kohlekraftwerken ist ineffizient und teuer.  

Der Konzern hatte in der nahe der Insel Fanø gelegenen Küstenstadt das weltweit größte Projekt zur praktischen CO2-Abscheidung betrieben. Nun wurde der von der EU mitfinanzierte Pilotversuch ausgewertet. Besonders im Fokus stand dabei die Effizienz der Anlage, denn das Abscheiden des Kohlendioxids senkt den Wirkungsgrad der Kraftwerke: Um die gleiche Menge Strom zu produzieren, musste 50 Prozent mehr Kohle verfeuert werden als ohne Abscheidetechnik. Für den Durchschnitt der europäischen Kohlemeiler würden sogar bis zu 70 Prozent mehr Brennstoff benötigt.  

Für Damian Müller, Leiter der CCS-Projektgruppe bei Vattenfall, ist die Meldung aus Dänemark jedoch kein Grund zur Beunruhigung. Vattenfall sei sich sicher, die Wirkungsgradverluste bei seinem CCS-System bis spätestens 2015 ausgeglichen zu haben, zudem setze man auf die sogenannte Oxyfuel-Technologie, die mit dem Post-Combustion-Capture-Verfahren von Dong nicht vergleichbar sei, sagte er gegenüber greenpeace-magazin.de.  

Karsten Smid, Energieexperte bei Greenpeace sieht jedoch Parallelen zwischen den Versuchen von Dong und Vattenfall. Zwar seien die Verfahren technisch nicht identisch, die grundlegenden Probleme seien jedoch vergleichbar und die Auswertungen aus Dänemark seien „das beste Beispiel, dass das CCS-Verfahren Ressourcen verschwendend und energieintensiv ist“, so Smid gegenüber greenpeace-magazin.de. Auch bei der Oxyfuel-Technologie sei derzeit noch gar nicht absehbar, wie viel mehr Kohle benötigt werde. Zudem sei das System technisch aufwendiger, was Vattenfall aber nicht davon abhalte, „wider besseres Wissen die Erfolgschancen von CCS zu propagieren“.  

Neben der schlechten Energiebilanz ist weiter ungeklärt, wo das abgeschiedene CO2 gelagert werden soll, ob geologische Endlager sicher sind und das Gas nicht irgendwann wieder zu entweichen droht. Abgesehen von den explodierenden Entwicklungskosten komme die Technik bei einer voraussichtlichen Marktreife 2020 – wenn überhaupt – viel zu spät, so Smid.





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