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"Klimapolitik ist vorsorgende Friedenspolitik". 26.01.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 29.01.12, 22:31  Betreff: "Klimapolitik ist vorsorgende Friedenspolitik". 26.01.2012  drucken  weiterempfehlen

Hamburger Abendblatt vom 26.01.2012:

„Klimapolitik ist vorsorgende Friedenspolitik“
Früherer Bundesminister und Chef des UNO-Umweltprogramms Klaus Töpfer wirbt für den Umstieg von Kohle- und Atomkraft auf erneuerbare Quellen.

Hamburg/Olaf Preuß
Das Wichtigste, sagte Klaus Töpfer, sei für ihn die Freude, mittlerweile dreifacher Großvater zu sein. Allerdings war diese Bemerkung des Politikveteranen kein rein privates Bekenntnis. Nahtlos knüpfte Töpfer, 73, damit an sein Thema des Abends an: „Die nächsten Generationen, von denen wir im Zusammenhang mit Energieversorgung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit so gern sprechen, sind ja nicht abstrakt. Sie sind längst da. Meine Enkel werden das Jahr 2050, auf das sich heutige Prognosen beziehen, als erwachsene Menschen erleben.“
Die Sparkasse Harburg-Buxtehude hatte zu ihrem Jahresempfang in das Harburger Hotel Lindtner geladen. 800 Gäste kamen und hörten Töpfers Vortrag über „Die Energiewende in Deutschland – Falscher Alleingang oder neuer Wachstumsschub“. Der frühere Bundesumwelt- und Bundesbauminister beantwortete die Frage in seiner gut einstündigen Rede umfassend: „Wir können und müssen die Energiewende zu einem neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aufbruch nutzen. Wenn wir in Deutschland dabei keinen Alleingang machen wollen, wer auf der Welt sollte es denn sonst machen?“
Wohl kein anderer deutscher Politiker kann den Umstieg von Atom- und Kohlekraft auf erneuerbare Energien so glaubwürdig moderieren wie Töpfer. Vor allem als Chef des UNO-Umweltprogramms Unep in den Jahren 1998 bis 2006 erwarb er sich weltweit Respekt als Umwelt-und Klimapolitiker.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief ihren Parteifreund 2011 zu Hilfe, als sie nach der Atomkraft-Katastrophe im japanischen Fukushima einen Wegweiser für einen beschleunigten Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland brauchte. Die von Töpfer geleitete Expertenkommission erklärte den Ausstieg für richtig und mit dem Zieljahr 2022 auch für realisierbar.
In Harburg begründete Töpfer, warum die Menschheit mit fossilen Energien und Atomkraft langfristig nicht versorgt werden könne. Bis 2050 werde die Weltbevölkerung von heutzutage rund sieben Milliarden Menschen auf 9,5 Milliarden Menschen wachsen. Die Knappheit von Kohle-, Öl- und Erdgasvorräten, vor allem aber der fortschreitende Klimawandel machten den Umstieg auf erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarenergie und Erdwärme zwingend.
Während nach Tschernobyl Alternativen zur Kernkraft fehlten, gibt es sie heute
Fast das gesamte Wirtschaftswachstum großer Schwellenländer wie China oder Indien werde heutzutage vom Verbrauch fossiler Energien getragen. Und das vor dem Hintergrund eines ohnehin zu hohen Verbrauchs in Regionen wie Europa oder den USA. „Energie- und Klimapolitik sind vorsorgende Friedenspolitik“, sagte Töpfer.
Die Atomkraft sei bereits 1986 mit der Katastrophe von Tschernobyl gescheitert. Aber damals sei ein rascher Atomausstieg nicht machbar gewesen, sagte Töpfer, der 1987 Bundesumweltminister wurde. „Damals hatten wir keine ausgereiften Technologien für die Erneuerbaren Energien. Wir begannen aber, deren Entwicklung intensiv zu fördern, und heutzutage stehen sie uns in vielfacher Form zur Verfügung.“
Er verhehlte nicht, dass es im Ausland Skepsis über die deutsche Energiewende gebe. Aber die Initiative müsse von einem hoch entwickelten Land wie Deutschland ausgehen. „Darauf zu warten, bis auch Kenia so weit ist“, sagte Töpfer, der acht Jahre in Kenias Hauptstadt Nairobi gearbeitet hatte, „das können wir uns nicht erlauben.“




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