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Atomausstieg lässt Börsenpreise für Strom kaum steigen. WZ vom 04.07.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 06.07.12, 22:23  Betreff: Atomausstieg lässt Börsenpreise für Strom kaum steigen. WZ vom 04.07.2012  drucken  weiterempfehlen

Atomausstieg lässt Börsenpreise für Strom kaum steigen

Berlin /dpa

Der Atomausstieg führt nach Berechnungen des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) nur zu einem leichten Preisanstieg an der
Strombörse. Für 2020 erwartet die Studie im Auftrag von Greenpeace einen
Aufschlag von 0,2 bis 0,6 Cent pro Kilowattstunde auf den Einkaufspreis
für Energieversorger. 2030 soll Strom an der Börse maximal 1,1 Cent je
Kilowattstunde mehr kosten als bei einem Weiterbetrieb der
Kernkraftwerke. „Es ist keine Strompreisexplosion zu erwarten“, sagte
die Leiterin des Bereichs Energie, Verkehr und Umwelt beim DIW, Claudia
Kemfert, gestern.


Der Energiekonzern Vattenfall rechnet ebenfalls nicht mit deutlich
steigenden Börsenpreisen. Vorstandschef Tuomo Hatakka warnte aber, der
Endpreis für Verbraucher werde im Zuge der Energiewende deutlich
steigen. „Die Stromrechnung für Privatkunden wird 2020 wahrscheinlich 30
Prozent höher sein als heute“, sagte er. Der Börsenpreis macht nur
einen Teil der Stromrechnung aus. Hinzu kommen Steuern, aber auch die
Ökostrom-Umlage und Netzentgelte, die wegen des Baus neuer Stromtrassen deutlich steigen dürften.


Die Wissenschaftler erwarten für 2020 Börsenstrompreise zwischen 5,1 und
6 Cent je Kilowattstunde – je nachdem, wie intensiv Deutschland beim
Thema Energieeffizienz aufs Tempo drückt und wie stark die Industrie für
CO2-Emissionen künftig zur Kasse gebeten
wird. Für 2030 sieht das DIW Preise zwischen 6,5 und 8,9 Cent. Die
Studie zeige, dass der vom Atomausstieg verursachte Preisanstieg mit
mehr Effizienz ausgeglichen werden könne, sagte Greenpeace-Energieexperte
Niklas Schinerl. Nicht der Energiewende sei deshalb der „schwarze
Peter“ für steigende Preise zuzuschieben, „sondern es ist so, dass die
Bundesregierung ihre Hausaufgaben im Bereich der Effizienzpolitik nicht
gemacht hat“.





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