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Die Glühbirne wird verboten. shz.online vom 08.12.2008

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Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 08.12.08, 19:52  Betreff: Die Glühbirne wird verboten. shz.online vom 08.12.2008  drucken  weiterempfehlen


Die Glühbirne wird verboten


8. Dezember 2008 | 14:56 Uhr | Von dpa


Die
klassische Glühbirne wird verboten: Ab September 2009 soll sie nach dem
Willen der EU nach und nach aus dem Handel verschwinden. Hintergrund
sind Energiespar- Bemühungen.





Vor dem Aus: Die klassische Glühbirne.


Die
herkömmliche Glühbirne wird nach 130 Jahren abgeschafft. Die
EU-Kommission will das veraltete Leuchtmittel schrittweise vom Markt
nehmen. Die Haushalte in der europäischen Union sollen auf effiziente
Leuchtmittel wie Leuchtstoff-, Halogen- oder LED-Lampen umsteigen.
Diese Alternativen sind teurer, dafür verbrauchen sie weniger Strom und
halten länger.

Nach Angaben aus dem Europa-Parlament sollen
Glühbirnen mit mehr als 100 Watt bereits von September 2009 an aus dem
Handel genommen werden. Anfang 2010 folgen dann Birnen mit mehr als 40
Watt und zwei Jahre später auch schwächere Lampen. Zugleich soll die
Industrie in einer Übergangszeit auf die Produktion der wirksameren
Leuchtmittel umschwenken.    


Die
Glühbirne gilt heute als ein Stromfresser: Im Verhältnis zum Verbauch
wird nur etwa fünf Prozent der Energie in Licht umgewandelt - der Rest
verpufft als Wärme. Derzeit verwenden 85 Prozent der europäischen
Haushalte die klassischen Glühbirnen. Sie kosten etwa 60 Cent pro
Stück, eine Sparbirne zwischen zwei und zehn Euro. Leuchtstofflampen
verbrauchen 65 bis 80 Prozent weniger Strom als die veralteten Birnen
und halten etwa sechsmal länger (bis zu sechs Jahre).

Jeder Haushalt spare 50 Euro jährlich







Mit der Umstellung spart ein Haushalt nach EU-Angaben jährlich bis
zu 50 Euro Stromkosten. EU-weit könnten moderne Sparlampen nach Angaben
der Lampenindustrie die Stromkosten der Verbraucher um insgesamt sieben
Milliarden Euro pro Jahr senken. Umwelt-Experten meinen zudem, dass die
Abkehr von herkömmlichen Glühbirnen allein in Deutschland den Ausstoß
von Kohlendioxid um jährlich etwa drei Millionen Tonnen senken würde.


Die alten Glühbirnen werden vor allem noch in Ungarn, Polen und
einigen westeuropäischen Ländern hergestellt. Die EU-Kommission
schätzt, dass europaweit etwa 8000 von insgesamt 50.000 Beschäftigte
der Branche die herkömmlichen Glühlampen produzieren. Die betroffenen
Unternehmen sollten ihre Produktion auf Energiesparlampen umstellen und
so die Arbeitsplätze erhalten. Die Kommission erwartet allerdings auch,
dass etwa 2000 bis 3000 Jobs wegfallen dürften.


Ausgenommen von den EU-Plänen sind spezielle Lampen unter anderem
für Infrarotlicht, Ampeln oder Kühlschränke sowie für die
Bühnenbeleuchtung. Falls die EU-Staaten und das Europa-Parlament keine
Einwände gegen die Brüsseler Expertenentscheidung haben, will die
Kommission den Beschluss im Frühjahr 2009 in Kraft setzen.


"Energie, die man nicht verbraucht, braucht man weder einzuführen
noch selbst zu produzieren", sagte der Vertreter Dänemarks im
Europäischen Rat, Thomas Egebo. Sein Land setze zudem auf erneuerbare
Energiequellen wie Sonne und Wind. Ähnlich äußerten sich die Minister
anderer Länder. Der Ratsvorsitzende Borloo sagte zum "Aus" für die
stromfressende Glühbirne, das EU-Experten am Montag beschließen
sollten: "Das wird sicher große Auswirkungen auf unseren Stromverbrauch
haben."


40 Terawattstunden sollen sich sparen lassen


Die EU könnte ihren Stromverbrauch nach Schätzungen um drei bis vier
Prozent senken, wenn Energiesparlampen statt der klassischen Glühbirnen
für Licht sorgen. Borloo bezifferte das Sparpotenzial auf 40
Terawattstunden pro Jahr. Fast ebenso viel soll ein früherer
EU-Beschluss zur Umstellung der Beleuchtung in Büros, Fabriken und
Straßen bringen. Diese Einsparung entspräche nach Angaben der
EU-Kommission dem gesamten Stromverbrauch eines Landes wie Rumänien.


Bundeswirtschaftsminister Michael Glos betonte, die Nutzung der
Glühbirnen solle allmählich auslaufen: "Ich glaube nicht, dass die
Umwelt gerettet wird, indem man etwas einfach ausknipst." Die Politik
könne auch "keine Polizisten in jede Wohnung schicken", sagte Glos. Den
Grundsatzbeschluss zur Abschaffung stromfressender Glühlampen hatten
Europas Staats- und Regierungschefs bereits im März 2007 getroffen.
Seither arbeiteten Fachleute an der Umsetzung.

Der finnische
Energieminister Mauri Pekkarinen rief die EU auf, bei der Ausarbeitung
weltweiter Standards für die Energie-Effizienz eine führende Rolle zu
übernehmen. Auch Polens Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak verlangte
stärkeres Sparen: "Wenn es richtig gemacht wird, dann wird es uns auch
dabei helfen, die im März 2007 festgelegten Ziele zu erreichen." Der
EU-Gipfel unter deutschem Vorsitz hatte festgelegt, dass Europa seinen
Energieverbrauch und den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2020 um 20
Prozent senkt.


"An Russland führt kein Weg vorbei"


Minister Glos wandte sich gegen Sonderregeln nur für alte
Kohlekraftwerke in Osteuropa. Darüber hatte Frankreichs Präsident
Nicolas Sarkozy als EU-Ratspräsident am Wochenende in Danzig mit neun
Amtskollegen aus Mittel- und Osteuropa verhandelt. "Ich finde es schon
mal positiv, wenn keine gemeinsame Regelung gegen Deutschland
vereinbart wird", sagte Glos.

Die schwedische Ressortchefin
Maud Olofsson nannte die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten ein
"Grundübel". Schweden steuere bereits gegen: "Seit 1970 haben wir
unseren Ölbedarf halbiert", sagte Olofsson. Der deutsche Minister Glos
sprach sich für eine größere Vielfalt der Quellen aus. Trotz der
Hoffnung auf Energielieferungen aus den Ländern am Kaspischen Meer
führe aber "an Russland kein Weg vorbei", betonte Glos.




Leserkommentare

 





DIE MISCHUNG MACHT'S
08.12.2008 18:08

Voellig irrsinniger Aktionismus

Gluehlampen
machen durchaus Sinn - und zwar dort, wo schnelles Licht fuer kurze
Zeitraeume benoetigt wird. Energiesparlampen machen dort Sinn, wo die
Lampen ueber einen Zeitraum groesser 30 Minuten angeschaltet sind,
solange diese Lampen nicht "warmgelaufen" sind, verbrauchen sie
erheblich mehr Strom als angegeben, zudem wird die volle Helligkeit
erst nach der Aufwaermphase erreicht.
Ein pauschales Verbot ist
einfach unsinnig - beim Gang in den Keller soll man also in Zukunft
erst einmal 2-3 Minuten warten, bis die Energiesparlampe hell genug ist?
Statt
solcher populistischen Verbote sollte die Energie lieber an anderer
Stelle eingespart werden. Wie waere es z.B. mit der verpflichtenden
Einfuehrung eines richtigen "Ein-Aus-Schalters" bei Elektrogeraeten?
Oder mit einem "Buerocomputer-Awareness-Programm"?





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