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Emissionsrechte: "Heiße Luft wird zum nächsten großen Ding", WELT - 25.09.2009

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Arne

Beiträge: 539

BI Teilnehmernummer: 98

New PostErstellt: 25.05.09, 21:46  Betreff: Emissionsrechte: "Heiße Luft wird zum nächsten großen Ding", WELT - 25.09.2009  drucken  weiterempfehlen

25.05.2009 - Emissionsrechte

Heiße Luft wird zum nächsten großen Ding

Für Anleger könnte schon bald ein Traum wahr werden: Die USA wollen den Handel mit Kohlendioxid-Rechten erlauben – und damit einen völlig neuen Markt schaffen. Weil Industriekonzerne um diese Rechte kämpfen werden, erwarten Experten stetig steigende Kurse. Und einen besseren Klimaschutz.

Es kommt selten genug vor, dass Anleger die Chance haben, von Anfang an bei einer neuen Anlageklasse mit dabei zu sein. Doch bei einem zentralen Aspekt des Megatrends Klimaschutz könnte das der Fall sein: Seit Jahren wird über einen aufregenden neuen Markt für Emissionsrechte auf das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) diskutiert. Doch mit Barack Obama kommt die Sache langsam ins Rollen. Der neue US-Präsident hat in der vergangene Woche ein Gesetz („Cap-and-trade“) in den Kongress vorgeschlagen, das eine Zuteilung und einen Handel von CO2-Emissionrechten vorsieht. Das soll der Umwelt helfen, indem der Ausstoß des Gases, das Wissenschaftlern zufolge für die Erderwärmung mitverantwortlich ist, langfristig vermindert wird.

Gleichzeitig entstehen daraus für Anleger Chancen, weil die dann gehandelten Rechte langfristig im Preis steigen sollten. „Ein Gut, das nach der Logik des Klimaschutzes immer mehr verknappt werden soll, muss im Preis perspektivisch steigen“, sagt Emmanuel Fages, Analyst bei der französischen Großbank Société Générale (SG) in Paris. Die Grundidee ist, dass Stromerzeuger, Automobilhersteller und andere Unternehmen bei der Produktion ihrer Waren nur dann CO2 ausstoßen dürfen, wenn sie dafür Rechte besitzen. Ein Teil dieser Rechte wird ihnen von den Behörden zugeteilt. Benötigen sie mehr, müssen sie weitere auf dem Markt erwerben, brauchen sie weniger, können sie die überschüssigen verkaufen. Ökonomen loben an diesem Modell, dass es einen marktwirtschaftlichen Mechanismus mit einer klaren Obergrenze für den möglichen Kohlendioxid-Ausstoß einer Volkswirtschaft.

„Wir erwarten, dass sich der Handel mit CO2-Rechten zu einem globalen Rohstoffmarkt entwickelt, ähnlich dem Rohölmarkt“, sagt Louis Redshaw, der für die britische Großbank Barclays den Bereich analysiert. Die Aussichten, dass der Kohlendioxid-Markt abhebt, stehen nicht schlecht. Denn nicht nur US-Präsident Obama macht sich für den Handel mit CO2-Emissionrechten stark. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon bricht für die neue Anlageklasse eine Lanze: „Die klugen Investoren setzen jetzt auf grünes Wirtschaften“, sagt er jetzt auf einer Umweltschutz-Tagung in Kopenhagen. In der dänischen Hauptstadt soll im Dezember ein hochrangig besetzter Weltklima-Gipfel stattfinden, der ähnlich wie seinerzeit Kyoto für Jahre die Standards setzen könnte.

Investoren sollten sich langsam zu positionieren beginnen. Denn je größer die Aufmerksamkeit, desto mehr Akteure werden aufmerksam und desto stärker könnten die Preise anziehen. „Bisher sind vorwiegend Hedgefonds auf dem Markt für Emissionsrechte unterwegs“, sagt SG-Experte Fages. Bis zum Jahresende sieht er noch keine großen Preissprünge. Doch bereits 2012 könnte der Preis von heute rund 15 Euro pro Tonne CO2 auf dann 37 bis 45 Euro ansteigen. Im Jahr 2020 erwartet Fages sogar Notierungen zwischen 79 und 94 Euro pro Tonne Treibhausgas. Privatanleger können jetzt bereits im Emissionsrechtehandel mitmischen. Zum einen können sie direkt in CO2 mittels eines Endlos-Zertifikats (WKN: AA0G6V) investieren. Das Produkt aus dem Hause RBS hat seit seinem Jahrestief im Februar mehr als 80 Prozent im Wert zugelegt. Zum anderen können sie Aktien von Unternehmen herauspicken, die einen unterdurchschnittlichen Ausstoß des Treibhausgases haben. Denn auf diese Firmen werden verglichen mit der Konkurrenz die geringsten Zusatzkosten (für Emissionsrechte) zukommen. Eine gute Orientierung bietet der Merrill Lynch Carbon Leaders Europe Index.

Das Börsenbarometer, in dem besonders CO2-arm wirtschaftende Konzerne vertreten sind, hat seit Januar 22 Prozent zugelegt, der breite Markt für europäische Aktien lediglich fünf Prozent. Ein Risiko dürfen Kohlendioxid-Investoren nicht aus den Augen verlieren: Sollte sich die derzeitige Rezession als länger oder tiefer erweisen als derzeit angenommen, könnten Klimaschutzziel über den Haufen geworfen werden: der Markt für Kohlendioxid-Rechte würde dann zu den Leidtragenden zählen.

Quelle: http://www.welt.de/finanzen/article3800732/Heisse-Luft-wird-zum-naechsten-grossen-Ding.html




[editiert: 25.05.09, 21:53 von Arne]
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