Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hält
Tiefsee-Ölbohrungen auch nach der Katastrophe im Golf von Mexiko für
unentbehrlich. „Wir haben leider keine andere Wahl: Insbesondere die
westliche Welt braucht dieses Tiefsee-Öl“, erklärt die DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert.

Die globale Ölnachfrage werde von derzeit 85 Millionen Barrel (je 159
Liter) pro Tag auf 100 Millionen Barrel im kommenden Jahrzehnt steigen.
Gleichzeitig würden leicht erschließbare Vorkommen zur Neige gehen.
„Und wir benötigen wohl oder übel die Tiefsee-Ölbohrungen“, so Kemfert.
Ein Großteil des Öls werde im Verkehr gebraucht. Daher helfe nur eine
nachhaltige Energiewende.

Der aktuellen „BP Statistical Review of World Energy“ zufolge ist
diese Energiewende zumindest in den Industrieländern dabei schon
durchaus sichtbar – dank der Krise. Dem Bericht zufolge haben die
Industriestaaten im vergangenen Jahr fünf Prozent weniger verbraucht als
noch vor zehn Jahren. Weltweit betrachtet ging die Energienachfrage um
1,1 Prozent zurück.