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Hans von Storm: Auf Kriegsfuß mit Al Gore. shz.online vom 26.01.2009

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 26.01.09, 16:37  Betreff: Hans von Storm: Auf Kriegsfuß mit Al Gore. shz.online vom 26.01.2009  drucken  weiterempfehlen

Auf Kriegsfuß mit Al Gore


26. Januar 2009 | 06:00 Uhr | Von Tomma Schröder


Querdenker
sind für die Wissenschaft unverzichtbar. Einer von Ihnen ist Hans von
Storch. Der Forscher aus Geesthacht plädiert für einen sachlichen
Umgang mit dem Klimawandel und nimmt es dabei auch schon mal mit einem
Al Gore auf.





Theorie entkräftet:
Mit seinen Untersuchungen widerlegte Hans von Storch eine von Al Gore
nur aufgegriffene, bis dato international akzeptierte Klimakurve. Foto:
von Storch


„Eine unbequeme Wahrheit“ – unter diesem
Titel machte Al Gore den Klimawandel massenkompatibel. Doch so
unbequem, wie Gore behauptet, ist „seine Wahrheit“ nicht immer. Und
wenn es nach Hans von Storch geht, ist sie nicht mal wahr. In Zeiten,
da viele Forscher und Politiker durch die Medien befeuerte
Skandalmeldungen zum Klima veröffentlichen, lieferte der Direktor des
Instituts für Küstenforschung in Geesthacht eine unbequemere Wahrheit:
Die steil emporschießende Klimakurve der vergangenen 1000 Jahre, die
Gore in seinem Film Millionen Kinobesuchern präsentierte, ist nach
Meinung des Klimaforschers schlichtweg falsch. „Die Untersuchung des
Klimaverlaufes der vergangenen 1000 Jahre mit unserem Modell zeigt,
dass es schon immer Schwankungen gab, und zwar auch sehr starke“,
wusste von Storch bereits 2004, ohne damit einen anormalen
Temperaturanstieg in den letzten Jahren in Zweifel zu ziehen. Mit
seinen Untersuchungen widerlegte der Wissenschaftler aus Geesthacht
eine von Al Gore nur aufgegriffene, bis dato international akzeptierte
Klimakurve, die sogar Eingang in den Internationalen Klimabericht (IPCC) fand.


"Wissenschaftler sollten keine politischen Aussagen machen"


Hans von Storch ist prädestiniert für unbequeme Wahrheiten. Denn er
spielt weder die Rolle des Klimaschutz-Apostels, noch die des
Klimawandel-Skeptikers. Er ist Purist: „Wissenschaftler sollten keine
politischen Aussagen  machen. Sie sollten Forschungsergebnisse als
Basis für politische Entscheidungen liefern.“


Und wichtige Ergebnisse liefert der umtriebige Forscher immer wieder. Ein wegweisendes Projekt etwa war der von ihm initiierte BACC-Report
(Assessment of Climate Change for the Baltic Sea Basin, 2008). Er
vereint die Klimadaten der Ostseeregion und liefert Prognosen für die
nächsten Jahrzehnte.  


Im Sommer könnten die Niederschläge um 45 Prozent zurückgehen


Dank dieses Reports wissen wir etwa, dass die angeblich immer
häufiger werdenden Stürme ein Mythos sind. Dafür wird es bei den
Niederschlägen in der südlichen Ostsee bedeutende Änderungen geben.
Während sie im Winter um 25 bis 75 Prozent zunehmen können, sind im
Sommer Rückgänge bis zu 45 Prozent wahrscheinlich.


Auf diese Zahlen, so der Forscher, müsse man sich vorbereiten. So
sei etwa fraglich, ob bei einem so starken Rückgang der Niederschläge
im Sommer noch genügend Wasser für die Kläranlagen zur Verfügung stehe.
Viel größere Probleme wird  der Klimawandel jedoch in Entwicklungs- und
Schwellenländern  verursachen, gibt der Forscher zu bedenken.
Millionenstädte wie Bombay etwa werden immer wieder von Taifunen
heimgesucht, die viele Opfer fordern, weil die Gebäude nicht
entsprechend ausgerüstet sind.


„Der Klimawandel ist eine Angelegenheit der ganzen Gesellschaft"


Ob Indien oder Schleswig-Holstein –  neben Klimaforschern sind auch
Architekten und Ingenieure, Stadtplaner und Agrarwissenschaftler, 
Soziologen und Politiker gefordert. Der Klimawandel, wird von Storch
nicht müde zu betonen, ist eine Angelegenheit der ganzen Gesellschaft,
und nicht einzelner Klimaforscher.  „Meine Meinung ist nicht mehr wert
als die anderer Menschen. Ich kann doch als einzelner nicht  darüber
entscheiden, ob es richtig ist, Klimaschutzprojekte durchzusetzen, wenn
dabei  etwa viele Menschen ihren Arbeitsplatz in der Autoindustrie
verlieren. Das wäre arrogant!“ Zudem, gibt von Storch zu bedenken,
könne das Problem ja ohnehin nur global gelöst werden. „Ob ich mit dem
Fahrrad oder dem Auto fahre, ist direkt irrelevant. Selbst wenn ich als
Klimaforscher hier ein Beispiel geben könnte, die eine Milliarde
Chinesen, auf die es ankommt, interessiert das nicht.“ Wieder so eine
seiner unbequemen Wahrheiten.






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