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Kernkraftwerke als Industriemuseen? WZ vom 23.07.2012

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 23.07.12, 23:39  Betreff: Kernkraftwerke als Industriemuseen? WZ vom 23.07.2012  drucken  weiterempfehlen

Wirtschaft im Norden von Wolfgang Buhmann

Kernkraftwerke als Industriemuseen?

1,6 Milliarden Euro kostet es, ein Kernkraftwerk zurückzubauen. Für
die betroffene Region gewiss ein Konjunkturprogramm, denn auch die
Vernichtung von Werten geht nach klassischer Rechnung in die
Wertschöpfung ein. Drei Meiler gibt es in Schleswig-Holstein. Zwei von ihnen, Brunsbüttel und Krümmel, liegen seit bald einem Jahr still und dürften der Berliner Energie-Arithmetik
zufolge nie wieder in Betrieb gehen. Doch der Volksmund weiß: Altes
Wasser sollte nicht verschüttet werden, ehe neues da ist. Ist das der
Grund, weshalb die Betreiber, wie auch die der sechs anderen vom Netz
genommenen AKW für sie bislang keine Abrissgenehmigung beantragt haben?
Ja oder nein: Vattenfall und E.ON werden allein schon unter dem Aspekt
ihrer Entschädigungsforderungen nichts tun, bis nicht letztinstanzlich
geklärt ist, ob der Entzug der Betriebsgenehmigungen rechtens war.


Und das ist nicht schlecht so, denn vor 2040 wird es in Deutschland
nach heutigem Erkenntnisstand kein Endlager für hochradioaktiven Abfall
geben. Und innerhalb der nächsten sieben Jahre zeichnet sich auch kein
Ersatzstandort für das Zwischenlager Gorleben ab. Nicht einmal die für
den Transport dorthin notwendigen Castoren sind bislang über das Stadium
von Reißbrettstudien hinausgekommen. Vor Mitte 2014, heißt es in der
Branche, sei mit der Genehmigung von Sicherheitsbehältern, die auch für
Siedewasserreaktoren in Frage kommen, nicht zu rechnen. Krümmel verfügt
heute über zwei Castoren mit Kapazitäten für 104 Brennelemente, aber
etwa 1100 lagern noch vor Ort. Aus Brunsbüttel müsste insgesamt 673
Brennelemete abtransportiert werden.


Stehen die Atommeiler möglicherweise eines Tages unter Denkmalschutz,
aber voll betriebsbereit als Industriemuseen in der Landschaft –
Symbole für eine versunkene fortschrittsgläubige Zeit?


Wolfgang Buhmann ist Wirtschaftskorrespondent unserer Zeitung in der Landeshauptstadt



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