Forum der BiGKU
Bürgerinitiative Gesundheit u. Klimaschutz Unterelbe/Brunsbüttel
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Klimawandel: Ablasshandel an den Tankstellen. WZ vom 21.12.2009

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 25.12.09, 19:47  Betreff: Klimawandel: Ablasshandel an den Tankstellen. WZ vom 21.12.2009  drucken  weiterempfehlen



Klimawandel: Ablasshandel an den Tankstellen

Jet ermöglicht „klimaneutrales“ Tanken. Umweltschützer sind skeptisch


KielKlimaschutz liegt im Trend, und die Unternehmen haben sich darauf
eingestellt: Sie werben mit Schlagworten wie „klimafreundlich“,
„klimaneutral“ oder „klimaschonend“. Neuerdings können sich nicht nur
Fluggäste mit dem CO2-Ablass-Handel ein gutes Gewissen erkaufen, sondern auch Autofahrer. Zum Beispiel an den bundesweit 513 Jet-Tankstellen. Auf Basis seiner getankten Kraftstoffmenge wird exakt die auszugleichende Menge CO2
berechnet, welche beim Verbrauch dieser Kraftstoffmenge entsteht. Für
jeden getankten Liter zahlen die Kunden einen eigenen Klimabeitrag in
Höhe von zwei Cent pro Liter. Diese werden zusammen mit einem
monatlichen Mitgliedsbeitrag von zwei Euro separat in Rechnung
gestellt. Zusätzlich zu den zwei Cent pro Liter des Kunden stockt der
Mineralölkonzern den Betrag um weitere 2,5 Cent pro Liter in Form eines
Klimabeitrags auf. Der gesamte Zusatzbetrag wird vom
Kooperationspartner Arktik für zertifizierte Umweltprojekte verwendet.
Von Arktik gefördert wird etwa der Bau von Wind- und Solarkraftwerken
oder Biogasanlagen in Entwicklungsländern oder die Ausstattung
afrikanischer Familien mit Ressourcen sparenden Öfen.


Der international anerkannte „Gold Standard“ garantiert laut Arktik
, dass alle unterstützten Projekte auch tatsächlich zum nachhaltigen
Klimaschutz beitragen und gleichzeitig gut für die lokale Umwelt und
die sozialen Belange der Bevölkerung sind. Nach Unternehmensauskunft
werden die durch den Kraftstoffverbrauch anfallenden CO2-Emissionen
dabei durch die Klimaschutzprojekte zu 100 Prozent ausgeglichen. Der
Ausgleich umfasst auch die indirekten Emissionen, die durch die
Produktion und den Transport des Kraftstoffes entstanden sind.


Für einen Autofahrer mit einer Jahresfahrleistung von 13 000
Kilometern und einem Verbrauch von 8,4 Litern auf 100 Kilometer macht
das Mehrkosten von rund 46 Euro aus. Noch immer verursachen jährlich
rund 41 Millionen Pkw rund 121 Millionen Tonnen CO2, das sind zwölf Prozent der bundesweiten CO2 -Emissionen.


Die Beurteilung dieses modernen Ablasshandels ist uneinheitlich. „Das
ist ein Beitrag zur Schadensbegrenzung, nicht mehr und nicht weniger“,
sagt Dietmar Oeliger, Verkehrsexperte beim Nabu am Wochenende unserer
Zeitung. Wenn schon das klimaschädliche Auto benutzt werden müsse, dann
könne man so die Folgen etwas lindern. „Klimaneutral“ sei das Geschäft
aber nicht. „Der Schadstoffausschuss bleibt.“ Bedenklich sei zudem,
„dass dieses Marketing-Gags
dem Autofahrer suggeriert, alles kann weiter so gehen“. Doch das sei
ein Irrtum: „Wir brauchen eine grundsätzliche andere Verkehrspolitik“ .
Positiv bewertet Oeliger, dass sich der Mineralölkonzern mit der
Hamburger Firma Arktik einen Partner gesucht habe, dessen Klimaprojekte
den „Gold Standard“ erfüllen. Das sei das einzige zuverlässige
Qualitätslabel für Klimaprojekte.
kim







nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber