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Klimawandel lässt Tourismus wachsen. WZ vom 15.10.2009

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Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 18.10.09, 22:34  Betreff: Klimawandel lässt Tourismus wachsen. WZ vom 15.10.2009  drucken  weiterempfehlen



Klimawandel lässt Tourismus wachsen

Steigender Meeresspiegel macht Küstenschutz teurer / 3,9 Millionen Euro für höheren Deich in Timmendorf

Kiel/Glücksburg/Lübeck/sh:z

Wohlig warme Sommer und angenehm milde Winter – diese von Experten prognostizierten Folgen des Klimawandels für Schleswig-Holstein
könnten dem Tourismus einen kräftigen Aufschwung bescheren. „Warum ein
Ferienhaus am Mittelmeer – das mediterrane Klima kommt doch mit jedem
Jahr Schleswig-Holstein ein Stück näher“, sagt
Jaska Harm, Chefvermarkter des Megaprojekts „Port Olpenitz“. Für das
bei Kappeln an der Ostsee entstehende größte Feriendorf Nordeuropas ist
die Erderwärmung schon Teil der Verkaufsstrategie für 1000 Ferienhäuser
am Wasser.


Ein neun Millionen Euro schweres Forschungsprojekt, das die
Ostseeküste als Modellregion für die Folgen des Klimawandels definiert,
wurde jetzt in Rostock gestartet. „Durch das milder werdende Klima wird
sich die Tourismussaison an der Ostsee verlängern“, sagt Wolfgang Vogel
vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und ländliche Räume. Dieses
zählt zu den schleswig-holsteinischen
Institutionen, die zum Start von „Radost“, der Regionalen
Anpassungsstrategie für die deutsche Ostseeküste, in Rostock dabei
waren.


Die Änderungen des Reiseverhaltens in Folge des Klimawandels werden
auch am Institut für Tourismus- und Bäderforschung (NIT) in Kiel
intensiv erforscht. „Für den Tourismus dürften sich freundliche Effekte
ergeben. Parallel wird die Erwärmung zu erheblichen wirtschaftlichen
Belastungen führen“, sagt Wolfgang Günther, NIT-Experte für die nachhaltige Tourismusentwicklung.


Für den in Glücksburg lebenden, renommierten Klimaforscher Prof. Olav Hohmeyer hat ein spürbares Temperaturplus für Schleswig-Holstein eine dramatische Kehrseite. Schmilzt der Grönland-Eispanzer komplett ab, steigt der Meeresspiegel um sieben Meter an. „Dagegen hätte der Küstenschutz in Schleswig-Holstein keine Chance“, sagt Hohmeyer, Mitglied des UN-Klimarats. Doch zu diesem Schreckens-Szenario,
das die nordfriesischen Inseln und Eiderstedt komplett überfluten
würde, komme es innerhalb von 90 Jahren nur, wenn die Welt mit Blick
auf die Kohlendioxid-Emisson nach dem „Weiter-So-Prinzip“
verfahren würde. Deutlich ansteigen wird der Meeresspiegel aber auch
bei der bestmöglichen Reduzierung von Kohlendioxid (CO2) in der
Atmosphäre. Folge: Die Deiche im Land müssen deutlich erhöht werden,
auch an der Ostsee. Für den Deichbau in Timmendorfer Strand hat das
Land gestern einen Förderbescheid von knapp vier Millionen Euro
überreicht.


„Radost hat auch zum Ziel, die kollektive Verleugnung des Meeresspiegel-Anstiegs
und seine Folgen zu durchbrechen“, betont Andreas Kraemer,
Geschäftsführer des Ecologic Instituts in Berlin, dem Träger des
Projekts. Am Beispiel Lübeck soll untersucht werden, wie ein Hafen vor
den Folgen von Hochwasser und Sturmfluten geschützt werden kann.


Auch für den Tourismus bringt der Klimawandel nicht nur Vorteile.
Investoren großer Tourismusprojekte müssen nach Einschätzung aller
Klimaexperten mit Blick auf den schmelzenden Grönland-Eispanzer weitsichtig beraten werden – damit sie nicht schon bald zu dicht am Wasser gebaut haben.


Anja Werner









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