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Land will Häfen stärker fördern. WZ vom 23.10.2012

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Autor Beitrag
Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 23.10.12, 21:27  Betreff: Land will Häfen stärker fördern. WZ vom 23.10.2012  drucken  weiterempfehlen

Seite 1:




Land investiert Millionen in den Ausbau der Häfen

Lübeck/sh:z

Die Landesregierung will den Stellenwert der Häfen stärken. „Die
Zukunft des Landes wird sich auch daran entscheiden, was wir aus unserem
maritimen Potenzial machen“, sagte Ministerpräsident Torsten Albig
(SPD) beim ersten Schleswig-Holsteinischen
Hafentag in Lübeck. Und: Albig beließ es nicht bei der Ankündigung der
Unterstützung, sondern sagte den Häfen in Lübeck und Brunsbüttel Geld
aus der Landeskasse zu. Die Hansestadt Lübeck erhält 5,5 Millionen Euro
für den Ausbau des Skandinavienkais in Travemünde. Für den Bau eines 600
Meter langen Mehrzweckkais im Hafen Brunsbüttel will das Land in
mehreren Tranchen bis zu 25 Millionen Euro bewilligen. „Das Geld wird
natürlich an anderer Stelle fehlen, aber es ist eine Investition, von
der alle Häfen im Land profitieren werden“, sagte Albig.


Zugleich wird an einem neuen Hafenentwicklungskonzept gearbeitet. Grund:
Nach aktuellen Prognosen wird sich der Güterumschlag von derzeit 50 auf
rund 100 Millionen Tonnen im Jahr 2025 verdoppeln.

Seite 7:


Land will Häfen stärker fördern

Mehr als 200 Vertreter von Wirtschaft und
Politik diskutierten über Zukunft der nördlichen Standorte / Neues
Entwicklungskonzept in Arbeit

Lübeck

Bis zum Jahr 2025 kann sich der Güterumschlag in den Häfen zwischen
Nord- und Ostsee von 50 auf 100 Millionen Tonnen verdoppeln. Darauf
deutet das Hafenentwicklungskonzept hin, das die Landesregierung und der
Gesamtverband der Häfen bei der Hamburger Unternehmensberatung
Uniconsult in Auftrag gegeben haben. Erste Tendenzen der Studie, die im
November veröffentlicht werden soll, stellte Projektleiter Björn Pistol
gestern auf dem 1. Schleswig-Holsteinischen Hafentag in Lübeck vor. Mit den genannten Umschlagszahlen ist Schleswig-Holstein aktuell der drittgrößte Hafenstandort Deutschlands.


Vor allem die Häfen an der Westküste werden massiv von dem erwarteten Boom der Offshore-Windkraft
profitieren. Der Wettbewerb um Produktions- wie Versorgungsstandorte
sei bei Weitem noch nicht entschieden, sagte Pistol mit Blick auf
Bremerhaven und Cuxhaven, wo die jeweiligen Landesregierungen
dreistellige Millionenbeträge investiert haben. „Im Gegenteil, er
beginnt gerade erst.“


Darüber hinaus zeichnet sich ab, dass die schleswig-holsteinischen
Häfen als Ergänzungshäfen zu Hamburg an Bedeutung gewinnen werden. Der
Grund: Sie verfügen erstens über die in der Hansestadt für eine
Expansion fehlenden aber notwendigen Flächen und zweitens über ein
attraktives Fachkräftepotenzial.


Vor den 250 Teilnehmern der Tagung, die von Flensburg bis Lauenburg
die gesamte maritime Wirtschaft des Landes repräsentierten, kündigte
Ministerpräsident Torsten Albig weitere Investitionen in die
Hafenwirtschaft an, ohne, wie er sagte, beispielsweise das Potenzial von
Niedersachsen erreichen zu können. In den vergangenen fünf Jahren waren
im nördlichsten Bundesland 40 Millionen Euro in die Häfen geflossen.
Von dem Hafenentwicklungskonzept verspreche er sich auch Ideen, wie
Schleswig-Holstein als kompetente Seehafenregion
besser vermarktet werden könne. „Die Zukunft unseres Landes wird sich
auch daran entscheiden, was wir aus unserem maritimen Potenzial machen“,
sagte er.


Größter Nutznießer der bevorstehenden Investitionsoffensive wird wohl
der Elbehafen Brunsbüttel sein. Dort plant die Schramm Group unter
anderem einen Schwerlastkai für die Verschiffung von Offshore-Windkraft-Komponenten.
Der Aufwand dafür dürfte bei rund 15 Millionen Euro liegen. Albig sagte
die finanzielle Begleitung des Vorhabens durch das Land im Rahmen
mehrerer Abschnitte zu.


Zunächst bezuschusst die Landesregierung die Erweiterung des Skandinavienkais in Lübeck-Travemünde. Für die 600 Meter langen neuen Liegeplätze einer Multi-Purpose-Pier,
die einer Kapazität von dreieinhalb Schiffen entspricht, befinde sich
der Förderbescheid in Vorbereitung, so Albig. Damit könne das
Genehmigungsverfahren noch in diesem Herbst anlaufen.


In diesem Zusammenhang setzte sich Albig neben der Elbvertiefung, dem Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals sowie der A 20 vor allem für die feste Fehmarnbelt-Querung
als „Lebensadern des Nordens“ ein. Letztere werde zwar die Häfen Ladung
kosten, andererseits verspreche sie aber alle Chancen, die mit einem
echten Verkehrsdrehkreuz im Norden verbunden sind.


Dabei wird Lübeck nach Darstellung von Hanns-Heinrich Conzen eine führende Rolle einnehmen. Der Geschäftsführer der TT-Line
sieht gerade durch die „intermodale“ Verknüpfung, also die Einbindung
sämtlicher Verkehrsträger, gute Chancen zum Ausbau des Verkehrs über die
Häfen.


Das Uniconsult-Gutachten gilt als wichtiger
Baustein für die Definition des „Hafensystems“. So können mit der
Bündelung von Kernkompetenzen Häfen zu vier „Clustern“ zusammengefasst
und bislang ungenutzte Potenziale gehoben werden. Ihre Kernhäfen sind
Husum, Kiel, Brunsbüttel und Lübeck. Je nach Region liegen die
Entwicklungschancen in den Bereichen Schwergut und Projektladung,
Container und Massengut, Offshore-Häfen, RoRo- und Fährverkehr sowie Tourismus.


Mit dem Hafentag, der zu einer regelmäßigen Einrichtung werden soll,
sieht Frank Schnabel, Vorstandsvorsitzender des Hafenverbands, einen
„Meilenstein“ für das künftige gemeinsame Vorgehen im nationalen wie im
internationalen Wettbewerb erreicht: „Wir haben klare Wachstumschancen
vor Augen.“


Wolfgang Buhmann





Kommentar von Seite 2:



Verschlafene Investitionen

Land will Häfen stärker fördern

Wolfgang Buhmann

Der Hamburger Hafen plant bis 2025 eine Ausweitung seines
Containerumschlags von neun auf 25 Millionen Einheiten. Trotz des
vorläufigen Stopps der Elbvertiefung, von dem niemand weiß, wie lange er
dauert, steht diese erst vor kurzem aufgestellte Prognose weiterhin im
Raum. Die Häfen zwischen Nord- und Ostsee hoffen im selben Zeitraum auf
eine Verdoppelung ihres gesamten Güterumschlags auf 100 Millionen
Tonnen. Dieses Potenzial hat jedenfalls die Hamburger
Unternehmensberatung Uniconsult, die Nummer eins bei logistischen
Themen, ermittelt. Im nächsten Monat soll die Größenordnung bei der
Vorstellung des schleswig-holsteinischen Hafenentwicklungskonzepts offiziell genannt werden.


Eine Prognose, die auf realistischen Annahmen beruht, eine von
gesundem Optimismus beflügelte Vision oder schlicht Seemannsgarn?
Uniconsult zählte zwar gestern auf dem „Hafentag“ in Lübeck eine Reihe
von Geschäftsfeldern auf, die – wie Offshore-Versorgung,
Tourismus und Containertransport – ein beständiges Wachstum auch für
die kommenden Jahre erwarten lassen. Aber zehn Prozent Zuwachs Jahr für
Jahr und das zehn Jahre lang – das sind wohl doch Annahmen, die eher in
das Reich der Fantasie gehören.


Aber auch wenn das Wachstum deutlich geringer ausfällt: Die Häfen
werden es leichter bewältigen können als die Hinterlandverbindungen –
Straßen, Eisenbahnen, Wasserwege. Viel zu lange hat der Bund die
erforderlichen Investitionen verschlafen oder verdrängt. Das hat längst
auch der bayerische Bundesverkehrsminister erkannt. Machen kann er
wenig. Was Not tut, ist eine von Grund auf neue Finanzierung der
Verkehrspolitik. Die wird teuer. Aber die Sicherung der Mobilität sollte
dem Land ähnlich viel wert sein wie die Wende in der Energieversorgung.







[editiert: 23.10.12, 21:53 von Claudia]
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