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Lob für den Klima-Kompromiss von Cancun. WZ vom 13.12.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 13.12.10, 19:59  Betreff: Lob für den Klima-Kompromiss von Cancun. WZ vom 13.12.2010  drucken  weiterempfehlen

Lob für den Klima-Kompromiss von Cancún

Cancún /dpa

Gegen den erbitterten Widerstand Boliviens hat der UN-Klimagipfel
in Cancún in letzter Minute ein überraschend umfangreiches
Klimaschutzpaket verabschiedet. Es kann die Basis für den dringend
notwendigen Weltklimavertrag sein. Das von den mehr als 190 Teilnehmern
am Sonnabend nach einer teilweise dramatischen Schlussphase
verabschiedete Abkommen sieht unter anderem einen Fonds vor, um armen
Ländern bei der Anpassung an den Klimawandel zu helfen. Erstmals wird
das auch Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, verbindlich
bestätigt.


Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident
Barack Obama zeigten sich zufrieden. Obama gratulierte seinem
mexikanischen Kollegen Felipe Calderón. Allerdings bleibe noch sehr viel
zu tun, um ein Anschlussabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Abkommen zu erzielen, sagte Merkel. Die EU-Kommission bezeichnete die Einigung als Erfolg.


Großes Lob erntete die mexikanische Konferenzpräsidentin Patricia Espinosa. Entgegen der UN-Regel
hatte sie die Bedenken Boliviens zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht
berücksichtigt und die Konferenz so ohne die eigentlich notwendige
Einstimmigkeit erfolgreich zum Abschluss gebracht. Sein Land habe als
einziges den Kompromiss nicht unterzeichnet, weil die Vereinbarungen
dazu beitragen würden, den Menschen und das Leben auf der Erde
auszulöschen, warnte Boliviens Präsident Evo Morales.


Das erste verabschiedete Papier des Abkommens umfasst die Fortführung des Kyoto-Protokolls,
das zweite auch die Klimaziele der USA und der Entwicklungsländer. Noch
sind aber weiterhin auch viele Absichtserklärungen darin enthalten. Der
Wald soll besser geschützt werden, weil durch die Abholzung rund 15
Prozent der CO2-Emissionen entstehen. Zudem
soll ein Klimafonds geschaffen werden, um arme Länder bei der Anpassung
an den Klimawandel zu unterstützen. Von 2020 an sollen dafür jährlich
rund 100 Milliarden Dollar (75 Milliarden Euro) an Klimahilfsgeldern
zusammenkommen.


Klimaschützer äußerten sich verhalten positiv, waren sich jedoch einig,
dass die Vereinbarung nicht ausreiche, um den Klimawandel wirksam zu
bekämpfen. Greenpeace sprach von einem Zeichen der Hoffnung.

Kommentar von Seite 2:



Ein langer Weg

Konferenz von Cancún sorgt für neue Hoffnung beim Klimaschutz

Friedemann Diederichs

Vor einem Jahr trafen sich Delegierte aus aller Welt in Kopenhagen –
begleitet von der Hoffnung, dass endlich international verbindliche
Zielvorgaben zur Treibhausgas-Reduzierung
festgeschrieben werden. Dieser Gipfel endete im Fiasko lauwarmer
Absichtserklärungen und aktiver Blockaden, vor allem von Peking. Und nun
Cancún. Nimmt man die Aussagen der beteiligten Regierungsvertreter als
Maßstab, so ist in den internationalen Klimaschutz-Prozess
endlich wieder Bewegung gekommen. Doch verdienen die Resultate wirklich
den Begriff „historisch“, den Vertreter der Vereinten Nationen nun
benutzten?


Bundeskanzlerin Merkel hat Recht, wenn sie davon spricht, dass bis zu
einem unterschriftsreifen Anschlussabkommen für das 2012 auslaufende
Kyoto-Protokoll noch viel Arbeit zu leisten sei.
Zwar hat es in der mexikanischen Touristenmetropole lobenswerte
Entwicklungen gegeben – wie den milliardenschweren Hilfsfonds, der armen
Ländern die Umstellung auf umweltfreundliche Technologien und
Energiequellen erleichtern soll. Doch die Kernfrage, ob sich der
prognostizierte Anstieg der Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten
überhaupt noch begrenzen lassen wird, wird vor allem durch das Verhalten
von Groß-Verschmutzern wie den USA, China und Indien beantwortet
werden. Angesichts der Machtverschiebungen im Kongress und des
Widerstandes der Industrie hängen in Washington dunkle Wolken über der
Klimaschutz-Agenda von Barack Obama. Und auch die wachsende Wirtschafts-Supermacht
China wird weiter gegen allzu scharfe Restriktionen kämpfen. Selbst
wenn es also der EU gelingen sollte, die sich nun selbst zugeschriebene
Vorreiterrolle auszufüllen: Bis zu global wirksamem Klimaschutz ist es
noch ein sehr langer Weg.







[editiert: 13.12.10, 20:02 von Claudia]
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