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Steinburg wird Energiespar-Kreis. WZ vom 10.12.2013

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 11.12.13, 00:00  Betreff: Steinburg wird Energiespar-Kreis. WZ vom 10.12.2013  drucken  weiterempfehlen



Steinburg wird Energiespar-Kreis

Bundesweit einmalig: E.ON, Energie-Agentur und Landrat unterzeichnen Vereinbarung für Modellprojekt / Ziel: Vorreiterrolle beim Klimaschutz

Kreis Steinburg

Beim Energiesparen und beim Klimaschutz will der Kreis Steinburg
jetzt als gutes Beispiel vorangehen – und das bundesweit. Als erster
Landkreis in Deutschland will sich Steinburg das Prädikat
„energieeffizienter Kreis“ auf die Fahne heften. Das dazu passende
energie- und klimapolitische Leitbild hatte der Kreistag bereits
beschlossen. Gestern wurde mit der E.ON Hanse AG und der Deutschen
Energie Agentur (dena) eine Vereinbarung für ein Modellprojekt
unterzeichnet.


„Wir wollen neue Standards setzen und damit auch Vorbild für die
Kommunen und für eine breite Öffentlichkeit sein“, verkündete Landrat
Torsten Wendt. Dass das Thema auch im landespolitischen Fokus steht,
machte die Anwesenheit von Innenminister Andreas Breitner deutlich. Er
sieht die Kommunen beim Klimaschutz als Partner und zugleich
Schrittmacher. Die jetzt geschlossene Vereinbarung nennt er einen
wichtigen Beitrag zur Energiewende. Den Gemeinden komme beim Thema
Energieeffizienz eine Art Leuchtturmfunktion zu. Dabei gehe es nicht
darum, noch jedes einzeln stehende Gebäude in ein Null-Energie-Haus
zu verwandeln. Vielmehr seien intelligente Gesamtkonzepte gefragt. Und
da könne in den Gemeinden wegen der dort angesiedelten Planungshoheit
viel erreicht werden.


Für Udo Bottländer gibt es gleich mehrere Gründe, beim sinnvollen
Umgang mit Energie voranzumarschieren. Das Vorstandsmitglied der E.ON
Hanse AG nennt Kostensenkung ebenso wie Ressourcen-Schonung und die nachhaltige Verminderung der Emissionen von Kohlendioxid.


Für die praktische Umsetzung ist jetzt die neue Steinburger Energie-
und Klimamangerin Johanna Behn zuständig. Sie wird in einem ersten
Schritt eine umfassende Bestandsaufnahme insbesondere der Liegenschaften
des Kreises Steinburg vornehmen. Michael Müller von der Energie-Agentur
macht an einfachen Beispielen deutlich, woran es in der Vergangenheit
krankte: „Der Kämmerer will Geld sparen, das Bauamt will Gebäude dämmen
und für den Betrieb von Heizungsanlagen ist wieder eine andere Abteilung
zuständig. Und warum sollen zum Beispiel Volkshochschulkurse künftig
nicht in einem Gebäudeteil einer Schule konzentriert werden ? Im anderen
Teil könnte die Heizung dann nach Schulschluss herunterreguliert
werden.“ Neu sei bei dem Modellprojekt daher der ganzheitliche Ansatz.
Dabei werden alle Daten und Erkenntnisse zusammengeführt. Am Ende steht
ein Maßnahmenkatalog.


„Wenn wir ernst machen wollen mit der Energiewende, dann müssen
Kommunen und Kreise Vorreiter und Vorbilder beim Energiesparen sein“,
ergänzte Professor Dr. Hans-Jürgen Block als
Geschäftsführer der Kieler Gesellschaft für Energie und Klimaschutz.
Nach seiner Einschätzung wurde bei der Energiewende bislang viel zu sehr
auf den Ausbau grüner Energie gesetzt. „Ernsthaftes Handeln, um Energie
zu sparen und diese effizienter einzusetzen, gibt es dagegen zu wenig.“
Dies soll mit dem Steinburger Modellprojekt anders werden. Für einen
ersten finanziellen Anschub hatte er auch gleich einen Förderbescheid
über 40 000 Euro mitgebracht.


Nach Darstellung aller Akteure soll im zweiten Quartal nächsten
Jahres ein erster Energiebericht vorgelegt werden. Auf dieser Grundlage
können dann entsprechende Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen
entwickelt, geplant und letztlich umgesetzt werden. Die Bandbreite
reicht hier von Wärmedämmung in öffentlichen Gebäuden über eine
verstärkte Ausstattung mit LED-Leuchten bis hin zu einem Mobilitäts- und Gebäudemanagement.


Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr- und
Stadtentwicklung, der E.ON und weiteren Partnern inhaltlich und
finanziell unterstützt. Um die Umsetzung des Energie- und
Klimaschutzmanagementsystems kümmert sich die Energie-Agentur,
wiederum von E.ON gefördert. „Natürlich hoffen wir bei der Umsetzung
auch auf weitere Fördermittel“, spricht Ines Wittmüß als Leiterin des
Kreisumweltamtes einen weiteren Nebenaspekt an. Das setzt allerdings
wohl auch einen Erfolg bei der – wie Professor Block es nannte – Energie-Olympiade voraus. Nach etwa zwei Jahren wird sich zeigen, ob Steinburg im kommunalen Energiespar-Wettbewerb
ganz oben auf dem Treppchen steht. „Ich hoffe auf mustergültige
Projekte“, so Dr. Block. „Im Moment ist bei den guten Ideen noch viel
Luft nach oben.“ Landrat Wendt nennt einen wichtigen Grund für das
Erreichen der ehrgeizigen Ziele: „Wir wollen unseren nachfolgenden
Generationen noch eine lebenswerte Zukunft bieten.“


Volker Mehmel






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