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Stromkonzerne kassieren ab. WZ vom 29.12.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 29.12.10, 18:18  Betreff: Stromkonzerne kassieren ab. WZ vom 29.12.2010  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Konzerne kassieren ab:
Strompreise steigen auf breiter Front

Düsseldorf sh:z

Strom wird im kommenden Jahr für Millionen Verbraucher deutlich
teurer. Preiserhöhungen von durchschnittlich sieben Prozent stehen zum
1. Januar bei 500 der 900 deutschen Stromversorger an. Ein Haushalt mit
einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden muss durchschnittlich 66 Euro
zusätzlich im Jahr bezahlen, ermittelte das Verbraucherportal Verivox.
Für Februar 2011 haben weitere 41 Stromversorger Preiserhöhungen von
durchschnittlich acht Prozent angekündigt.


Die Preispolitik der Energiekonzerne stößt auf scharfe Kritik. Die meisten Stromversorger machen die gestiegene EEG-Umlage,
über die der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert wird, für den
Preisanstieg verantwortlich. Allerdings könnten die Stromkonzerne die
Anhebung der EEG-Umlage durch Einsparungen an
anderer Stelle vollständig kompensieren. So sind die Beschaffungskosten
für Strom seit Herbst 2008 um 30 bis 40 Prozent gesunken. Dieser
Preisverfall sei aber nie an die Endkunden weitergegeben worden. Durch
die Preiserhöhungen kassieren die gut verdienenden Stromkonzerne bei
ihren Kunden zwei Milliarden Euro zusätzlich ab.


Seite 8 :
Satte Gewinne: Energieriesen unter Strom

„Verbraucher zahlen 2011 zwei Milliarden zu viel“

Berlin /sh:z

Das neue Jahr beginnt für Millionen Stromkunden in Deutschland mit
einer Preiserhöhung. Nach Angaben der Verbraucherportale Verivox und toptarif.de wird etwa jeder zweite Bundesbürger künftig mehr bezahlen müssen. Für
die Energiekonzerne bedeutet dies den satten Zugewinn von zwei
Milliarden Euro – grundlos und unverdient, wie die Grünen auf Grundlage
einer Energie-Studie sagen. „Die Versorger
erhöhen vielfach die Preise, um ihre Gewinne zu steigern“, sagte die
Flensburger Energieexpertin der Fraktion, Ingrid Nestle. Auch der
Energiewissenschaftler Gunnar Harms bezeichnet den Preisschub in dem
Gutachten für die Bundestagsfraktion der Grünen als „nicht
gerechtfertigt“. Denn die Stromriesen hätten die Möglichkeit, den
Anstieg der EEG-Umlage – mit ihr hatten diese
die Preiserhöhungen begründet – an anderer Stelle zu kompensieren, so
der Experte. Schließlich seien die Beschaffungskosten für Strom seit
Herbst 2008 um 30 bis 40 Prozent gesunken – ohne an die Verbraucher
weitergegeben worden zu sein.


Harms kommt überdies zu dem Ergebnis, dass 2010 ertragsmäßig ein
Rekordjahr insbesondere für die vier großen Stromversorger wird. „Ihr
gesamter Jahresgewinn dürfte bei rund 30 Milliarden Euro liegen. Nie
zuvor haben sie einen höheren Gewinn eingefahren.“


Unterdessen prüft das Bundeskartellamt einem Zeitungsbericht zufolge, ob
Stromkonzerne zu Spitzenverbrauchszeiten Kraftwerke abschalten, um
damit den Preis in die Höhe zu treiben. Ein Sprecher der Behörde habe
dies bestätigt, berichtet der Bonner „General-Anzeiger“.
Die Stromproduktion im ganzen Land werde im Viertelstundentakt
untersucht. Das Ergebnis soll voraussichtlich am 13. Januar vorgelegt werden.



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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 29.12.10, 18:22  Betreff: Re: Stromkonzerne kassieren ab. WZ vom 29.12.2010  drucken  weiterempfehlen

Kommentar:



Strom muss durchsichtig werden

Preispolitik der Energiekonzerne stößt auf wachsende Kritik

Stefan Wolff

Elektrischer Strom ist in unseren Breiten eine
Selbstverständlichkeit. Die angekündigten Preissteigerungen zeigen aber,
dass das nicht so bleiben muss. 66 Euro mehr pro Durchschnittshaushalt
und Jahr muten auf den ersten Blick nicht viel an. Doch für die sozial
Schwachen in diesem Land sind diese 66 Euro essenziell. Wenn Strom immer
teurer wird, hat das aber auch sein Gutes, denn höhere Preise fördern
den verantwortungsvollen Umgang mit dieser scheinbar endlos verfügbaren
Ressource. Doch immer wenn es zu Preisrunden kommt, wollen betuchte wie
weniger begüterte Verbraucher nicht das Gefühl haben, über den Löffel
balbiert zu werden. Dieser Eindruck drängt sich nicht erst seit der von
den Grünen in Auftrag gegebenen Studie auf, da die Stromunternehmen für
steigende Preise stets gute Gründe nennen können, während ebenso gute
Argumente für sinkende Preise gern unter den Tisch fallen.


Während die Notierungen an der Energiebörse ebenso schwanken, wie die
Rohstoffpreise, kennen die Strompreise für den Endverbraucher nur eine
Richtung. Dieses Mal hält die gestiegene Ökostrom-Umlage
als Grund für den Auftrieb her. Erstaunlich ist dabei, dass manche
Versorger mehr verlangen als die Abgabe hergibt, andere aber unter
Verweis auf gesunkene Strombeschaffungskosten nicht ganz so stark an der
Schraube drehen. Angesichts drastisch gesunkener Kosten für die
Strombeschaffung ist aber selbst eine leichte Gebührenerhöhung nur
schwer zu rechtfertigen.


Schon bei der Frage verlängerter Laufzeiten für Kernkraftwerke hat
sich in diesem Jahr die Intransparenz der Branche offenbart. Während die
Bundesregierung den Atom-Oligarchen ein
Milliardengeschenk offerierte, heulten diese reflexhaft auf, weil sie
einen Teil ihrer Gewinne über die Brennelemente-Steuer zurück geben müssen.


Auch weiterhin suggerieren Versorger ihren Kunden, Atomstrom sei billig zu haben. Dass dies nur so ist, weil die Atommüll-Frage mit Hilfe von Steuergeldern gelöst wird, verschweigt man lieber. Die nun durch Öko-Umlage
begründete Preisrunde verzerrt dieses Bild noch weiter und schafft für
eine Energiewende nicht gerade das nötige Verständnis.


Verbraucherschützer raten zum Wechsel des Anbieters. Doch der Markt
ist durch die vielen Sonderkonditionen der vielen Anbieter sehr
unübersichtlich. So mancher Verbraucher hat nach ein paar Jahren unterm
Strich nicht viel gespart, manche zahlen gar drauf. Doch davon dürfen
sich verantwortungsvolle Konsumenten nicht verunsichern lassen. Die
Politik wird jedenfalls nur zum Schein gegen höhere Preise protestieren.
Immerhin verdient der Fiskus an jedem Kilowatt über 40 Prozent.







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nomos

Beiträge: 79


New PostErstellt: 30.12.10, 11:55  Betreff: Re: Stromkonzerne kassieren ab. WZ vom 29.12.2010  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    Auch weiterhin suggerieren Versorger ihren Kunden, Atomstrom sei billig zu haben. Dass dies nur so ist, weil die Atommüll-Frage mit Hilfe von Steuergeldern gelöst wird, verschweigt man lieber. Die nun durch Öko-Umlage begründete Preisrunde verzerrt dieses Bild noch weiter und schafft für eine Energiewende nicht gerade das nötige Verständnis.

Der Kommentator macht hier genau das, was er auf der anderen Seite beanstandet. Tarnen und Täuschen. Die "Öko-Umlage" ist Fakt und der größte Preistreiber ist dabei der Solarstrom. Suggeriert wird hier von den Profiteuren "Die Sonne schickt keine Rechnung" etc. pp.. 

Die Rechnung dieser unwirtschaftlichsten aller Erzeugungarten zahlen allerdings die Verbraucher an die Stromversorger, die diese von den Erzeugern gestellt bekommen haben. Garantierte Abnahme zu Wucherpreisen ohne Verpflichtung. Die weltweit einmalige extreme und ungedeckelte Solarförderung in nördlichen Breitengraden wird als die größte Verschwendung in die Energiegeschichte eingehen.  Die 100 Mrd- Grenze ist für das bisschen unzuverlässigen Strom schon überschritten. Die Solarweltmeisterschaft am 49./50. Breitengrad ist mit die Ursache für die Strompreisweltmeisterschaft. X-Milliarden wurden den Verbrauchern bereits zugemutet. Für gerade mal gut gerundete zwei Prozent des Stromverbrauchs. Die Sonne scheint hierzulande gerade mal zu einem Drittel der Zeit und das unzuverlässig und nicht bedarfsgerecht. Die Politik hat hier auf das falsche Pferd gesetzt und lässt für den offenen Einsatz allerdings die Verbraucher alleine zahlen. Zu einer echten Korrektur ist man nicht fähig, der Solar-Lobbyeinfluss auf die Politik ist nicht geringer als der der Atom-Lobby.

Die Atomkarte wird immer dann gezogen, wenn man diesen "ÖKO"-Irrsinn vernebeln möchte. Kein einziges AKW oder KKW wird dadurch überflüssig. Der Sonnenstrom ist nun mal hierzulande nicht wirtschaftlich und bedarfsgerecht zu erzeugen. Die EEG-Umlage ist eine unsoziale Umverteilung und vermutlich verfassungswidrig. Sie hat die Wirkung einer schleichenden Enteignung zu Gunsten Dritter. 


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