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Umweltzonen: Stinkern droht das Aus. WZ vom 09.11.2009

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 11.11.09, 00:04  Betreff: Umweltzonen: Stinkern droht das Aus. WZ vom 09.11.2009  drucken  weiterempfehlen



Umweltzonen: Stinkern droht das Aus


Weil mehrere Städte die Fahrverbote in Umweltzonen verschärfen, steigt bei den Kfz-Werkstätten die Nachfrage nach Rußpartikelfiltern.
Kiel

Zum Geburtstag der Tante nach Hannover, zum Weihnachtseinkauf nach
Berlin oder zum Vorstellungsgespräch nach Bochum. Wer sich dabei
unbedacht per Auto auf den Weg macht, kann sein blaues Wunder erleben.
Immer mehr deutsche Städte haben Umweltzonen eingerichtet und sperren
Autos ohne Feinstaubplakette aus. Rot, Gelb, Grün darf rein, der Rest
muss draußen bleiben, lautet meist die Regel. Wer ohne entsprechende
Farbplakette an der Scheibe im Sperrgebiet erwischt wird, muss mit 40
Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen. Die Chance, in diese
Falle zu tappen, ist besonders für Nordlichter groß. „Nur 50 bis 60
Prozent der in Schleswig-Holstein zugelassenen Autos haben eine Umweltplakette“, schätzt der Chef des Kfz-Gewerbes in Kiel, Bernd Schweitzer.


Umweltzonen sollen langfristig zumindest die größten Luftverpester
aus dem innerstädtischen Verkehr verbannen, etwa Dieselfahrzeuge ohne
Partikelfilter. Bislang haben 34 Städte in Deutschland solche Zonen
eingerichtet. Neben Bremen und Karlsruhe sind seit Jahresbeginn weitere
sechs Städte hinzugekommen: Augsburg, Heilbronn, Herrenberg, Mühlacker,
Pforzheim und Ulm in Baden-Württemberg. Auch Düsseldorf und Wuppertal verbannen die Stinker aus ihrer Stadt.


Doch jetzt kommt sogar die rot- gelb- grüne Farblehre ins Wanken:
Mehrere Städte planen, die Zulassungskriterien für ihre Umweltzonen zum
Teil drastisch zu verschärfen und auch für Autos mit der
Schadstoffgruppe 2 Fahrverbote zu auszusprechen – das sind Fahrzeuge
mit roter Umweltplakette. Berlin und Hannover verdammen ab Januar auch
gleich die gelbe Plakette aus ihrem Innenstadtgebiet. „Das führt bei
unseren Werkstätten zu einem Run auf Plaketten und Nachrüstungen von
Rußpartikelfilter für Dieselfahrzeuge“, berichtet Schweizer. Gerade die
vom Staat noch bis Jahresende mit 330 Euro subventionierte Nachrüstung
stehe derzeit hoch im Kurs, weil dadurch Autos mit einer roten Plakette
auf gelb oder grün hochgestuft werden können.


Damit die Autofahrer wissen, in welche Städte sie mit welcher
Plakette fahren dürfen, hat der ADAC im Internet eine Übersicht
zusammen gestellt. In einem digitalen Kartensystem sind die
betreffenden Stadtgebiete farblich gekennzeichnet, und weiterführende
Informationen geben detailliert Aufschluss über die Plakettenpflicht
und ihre Ausnahmen.


Hoffnung, dass die neue schwarz-gelbe
Bundesregierung die umstrittenen Umweltzonen ausbremst, sollten sich
die Autofahrer besser nicht machen. Zwar ist im Koalitionsvertrag
festgelegt, dass Einfahrverbote in Umweltzonen gelockert werden sollen,
sofern „die Einschränkungen in keinem vernünftigen Verhältnis zur
erzielten Feinstaubreduzierung stehen“. Doch die meisten Städte –
darunter auch Berlin – wollen an den Verboten festhalten.


Die Automobilclubs wettern seit langem gegen die Umweltzonen. Sie seien
kein geeignetes Mittel, um die Luftqualität zu verbessern und die
Feinstaubproblematik zu lösen. Der Effekt von Fahrverboten sei im
Hinblick auf die Feinstaubbelastung „gleich Null“, argumentieren die
Club mit Verweis auf Auftragsgutachten. Die Zonen stellten daher einen
unangemessenen Eingriff in die Rechte der Bürger dar. Diese würden
quasi enteignet, wenn sie ihr Fahrzeug nicht mehr nutzen könnten. Nach
Angaben der Berliner Senatsumweltverwaltung sind von den ab Januar
geltenden verschärften Reglungen allein knapp 110 000 Dieselautos in
der Bundeshauptstadt betroffen. Selbst dem Sparwunder Audi A2 1.2 TDI
3L mit einem Normverbrauch von 2,99 Litern, wird zukünftig die Einfahrt
in die Innenstadt verboten.
Margret Kiosz








[editiert: 11.11.09, 00:07 von Claudia]
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