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Unveröffentlichter Leserbrief von Dipl.-Phys. Rolf Huster

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Reimer

Beiträge: 852


New PostErstellt: 30.08.09, 12:52  Betreff: Unveröffentlichter Leserbrief von Dipl.-Phys. Rolf Huster  drucken  weiterempfehlen

Dieser, an die Redaktion der DLZ gerichtete, kritische Leserbrief wurde bisher nicht veröffentlicht. Anke war so freundlich, ihn mir zuzuleiten. Der Inhalt ist so brisant und zeugt von viel Fachkompetenz, dass ich der Meinung bin, dass er nicht in der Versenkung verschwinden darf.

Ich gehe davon aus, dass sowohl Dr. Huster als auch Anke keine Einwände haben, wenn ich ihn hiermit in das Forum der B.I. setze.

Reimer

(Zitat): "Sehr geehrte Damen und Herren,

zu den Artikeln und dem Kommentar zur Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke, der CO2-Freiheit des Atomstroms und der Sicherheit der Kernkraft (DLZ 7., 8. und 9. Juli) möchte ich Stellung beziehen.

Mit freundlichem Gruß

Dr.rer.nat. Rolf Huster Dipl.Phys.

Leserbrief:

CO2-Freiheit des Atomstroms:

Es wird immer wieder so getan, als würde bei dem Abbau des Uranerzes, der Verhüttung, der Anreicherung, beim Bau von KKW's bei der Aufarbeitung des Abfalls, der Einlagerung in ungeeignete Lagerstätten und der Sanierung (?) dieser Lagerstätten kein CO2 anfallen. Dass dieser Blödsinn immer wieder behauptet wird, ist wohl der Versuch der Volksverdummung.

Zur Sicherheit der Kernkraftwerke:

Am 10.10.1967 geriet in Windscale (GB an der irischen See) ein luftgekühlter, mit Graphit moderierter Reaktor zum Erbrüten von Plutonium beim Abbau der Gitterenergie des Graphits in Brand. Ein Löschversuch mit CO2 scheiterte. Man löschte dann mit Wasser und hatte dabei Glück, dass das dabei entstehende Kokereigas (Wassergas) nicht explodierte. Heute noch ist die Gegend mit langlebigen Isotopen kontaminiert. Dem ersten Bericht über diesen Unfall gab es 1989 in der BBC. Vorher wurde alles der Bevölkerung verheimlicht. Man benannte den Ort in Sellafield um. Die Havarie von Tschernobyl war am 26.4.1986. Da wurde sehr viel füher die Bevölkerung informiert. In Deutschland kam es am 13.4.1977 zu einem GAU im KKW Grundremmingen A. Es war durch Sturm und Eisregen zu einem Kurzschluss in den Fernleitungen des Kraftwerks gekommen. Der Reaktor überhitzte sich. Es war ein Siedewasserreaktor wie Krümmel und Brunsbüttel. Da wird mit radioaktiv belastetem Dampf die Turbine betrieben.

Man kann diesen Dampf deshalb nicht ablassen und kaltes Wasser dafür zugeben. Es kam zur Kernschmelze.

Dies wird bis heute verheimlicht. Ich erfuhr es 1980 abends in einer Schankwirtschaft von einem KKW-Mitarbeiter, der die gleiche Tagung der Physikalischen Gesellschaft besuchte. Er bestätigte mir meinen Verdacht. Letztes Jahr, beim Talk am Deich in Brunsbüttel, gab ein leitender Ingenieur die Kernschmelze in Grundremmingen A zu. Der Reaktor wurde als erster in Deutschland abgerissen.

Zur Endlagerung:

Man hat in Asse II  einfach Giftmüll und radioaktiven Abfall in ungeeigneten Behältern abgekippt (eingepökelt nannte man es dort). Niemand weiß genau was da lagert. Dies geschah, obwohl man von Anfang an wusste, dass der Salzstock undicht ist und das Deckgebirge einzustürzen droht. Als Frau Dr. Merkel in der Regierung Kohl Umweltministerin war, verbot sie dem Landesumweltminister darüber zu berichten. Wieso hat keine Zeitung und kein Magazin jemals ermittelt, ob auch der Kern von Grundremmingen A dort liegt? Der Abfall muss für Millionen Jahre sicher lagern und die Politik lässt die Lagerung in Asse II zu, obwohl man dem Deckgebirge nur noch 20 Jahre gibt. Die Entsorgung ist übrigens für die Energiekonzerne kostenlos. Deshalb ist der Gewinn so groß. Deutschland müsste endlich der UNO und der europäischen Konvention gegen bestechliche Politiker beitreten. Wenn Politiker später gute Posten in der Industrie bekommen, ist das bei uns keine Bestechung. Es geht nicht, dass Betrieb und Aufsicht wie bei Asse II in einer Hand lag und wieder liegt." (Zitatende)



[editiert: 30.08.09, 13:32 von Reimer]

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