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Wind-Studie für die Ostsee. WZ vom 27.04.2010

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 27.04.10, 23:23  Betreff: Wind-Studie für die Ostsee. WZ vom 27.04.2010  drucken  weiterempfehlen

Wind-Studie: Die Ostsee
wird für Segler gefährlicher

Untersuchung der Zeitschrift „Yacht“ belegt
deutliche Zunahme von Böen der Stärke sieben und acht

Kiel

„Nordsee ist Mordsee“ – ein seit Generationen verwendetes Klischee
hält sich bis heute. Die Ostsee mit ihren Förden und sanft auslaufenden
Stränden gilt als vergleichsweise zahm. Dass dies ein aus Sicht von
Seglern gefährlicher Trugschluss sein kann, beweist eine Studie im
Auftrag der Fachzeitschrift „Yacht“. Demnach hat die Häufigkeit schwerer
Böen über der Ostsee im Zeitraum zwischen 2000 und 2009 extrem
zugenommen. Der Zuwachs von Böen der Stärke acht beträgt 86 Prozent.
Böen der Stärke sieben vermehrten sich um 56 Prozent. „An einzelnen
Messstationen, etwa dem Kieler Leuchtturm, hat sich die Zahl der
besonders schweren Böen im Beobachtungszeitraum sogar mehr als
verdoppelt“, berichtet die Zeitschrift in ihrer morgen erscheinenden
Ausgabe (Heft 10/2010). Stark betroffen von der Entwicklung seien
ebenfalls Flensburger Förde und Lübecker Bucht sowie die Schlei.


Die „Yacht“-Redaktion hatte tausende Daten des Deutschen
Wetterdienstes (DWD) auswerten lassen – aus den vergangenen zehn Jahren
und beschränkt auf die Monate der Segelsaison. „In den heimischen
Segelgebieten findet eine signifikante Änderung des Windklimas statt,
die speziell die Böenstruktur betrifft und die an der Ostsee stärker
ausgeprägt ist als an der Nordsee“, heißt es in dem Bericht.


Tatsächlich ist die Chance, dass es zu starken Windstößen kommt, an
der Ostsee stärker als an der Nordsee. Dass die Menschen in Kappeln,
Strande oder Grömitz den neuen Klimatrend deutlicher zu spüren bekommen
als Husumer oder Büsumer, hängt mit der speziellen Küstentopographie
Schleswig-Holsteins zusammen. Zieht eine
Kaltfront von West nach Ost über das Land hinweg, kommt es an der
Rückseite des Tiefdruckgebiets zu Turbulenzen und vereinzelten Schauern.
Meteorologen sprechen von „Rückseitenwetter“. Im Vergleich zu Nordsee-Standorten fallen die Verwirbelungen im Osten jedoch
stärker aus. Zwei Ursachen sind hierfür verantwortlich: Das Hinterland
ist wärmer als das Wasser, die Luft wird erhitzt und steigt auf, es
bilden sich Quellwolken. Zu dieser thermischen
Turbulenz gesellt sich eine so genannte dynamische Turbulenz. Sie
entsteht durch die Hügel des Hinterlandes, wie sie etwa für Angeln oder
weite Teile Ostholsteins prägend sind. Das Ergebnis sind Winddreher und
Böen, die zwei bis drei Beaufort über der mittleren Windgeschwindigkeit
liegen können. Quellwolken, die sich über dem Festland bilden und mit
dem Westwind auf die Ostsee hinausziehen, gelten für den wetterkundigen
Segler als sichere Böenwarner.


Welche Folgen Starkwind-Spitzen haben können,
zeigte sich zuletzt am 28. März. Vor Falshöft im Kreis Schleswig-Flensburg kenterte ein Katamaran während einer
Probefahrt, ein kräftiger Windstoß hatte das Zwei-Rumpf-Boot erfasst. Die fünf Freizeitskipper im Alter
zwischen 40 und 50 Jahren wurden gerettet. Zum Zeitpunkt des Unglücks
blies der Wind kräftig aus westlichen Richtungen.


Frank Höfer







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